© Studiocanal
20 Feet From Stardom
USA 2013
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 87 Min.
Studio: Gil Friesen Productions | Tremolo Productions
Vertrieb: Studiocanal
Filmzine-Review vom 21.10.2014
Ihre Stimmen kennen wir alle – aber ihre Namen haben nur die wenigsten von uns jemals gehört. Ohne Backgroundsängerinnen und –sänger bliebe so mancher Nummer-1-Hit irgendwie blutleer – von ihrer nicht nur stimmlich wohltuenden Präsenz auf der Bühne mal ganz abgesehen. Doch obwohl sie aus den Studios und Konzerthallen dieser Welt nicht wegzudenken sind, bleiben die meisten Backgroundsänger – wie der Name schon sagt – ihr Leben lang im Hintergrund. Davon, wie es sich im Schatten, aber auch in enger Zusammenarbeit mit den großen Namen der Musikwelt lebt, erzählt 20 Feet from Stardom.
Dabei weiß Regisseur Morgan Neville von solchen Sängern und Sängerinnen zu erzählen, die mit dem Leben außerhalb des Rampenlichts zufrieden und glücklich sind, aber auch von denen, die sich – mal mehr, meist aber weniger erfolgreich – an Solokarrieren gewagt haben. Dass es ihnen trotz herausragender Stimmen und jahrelanger Erfahrung im Showbiz in den meisten Fällen nicht gelungen ist, aus dem Schatten der großen Namen, für die sie teils unersetzlich geworden sind, zu treten, ist eine der erstaunlichen Quintessenzen des Films. Neben zahlreichen Pop- und Rockgrößen – von Sting über Bruce Springsteen bis hin zu Mick Jagger – kommen vor allem die Sängerinnen und Sänger selbst zu Wort: Unverzichtbare Stimmen der Musikgeschichte wie Darlene Love, Patti Austin, Cissy Houston, Merry Clayton, Táta Vega und The Waters Family ebenso wie Vertreter einer neuen Generation. Darunter etwa Judith Hill, die aktuell an ihrem ersten Solo-Album arbeitet, oder die schlicht umwerfende Lisa Fischer, die bereits für Luther Vandross und Tina Turner gesungen hat, von den Rolling Stones-Bühnen kaum wegzudenken war und sich nach einem durchaus erfolgreichen Solo-Ausflug lieber wieder auf die Arbeit im Hintergrund zurückgezogen hat.
Die Kombination aus Interviews, Begegnungen, Archivaufnahmen und viel Musik macht aus 20 Feet From Stardom eine faszinierende Reise durch die Musikgeschichte in Winkel, die man so noch nicht gesehen, und Nuancen, die man so noch nicht gehört hat. Ein Must-See für jeden Musikfan und ein mehr als überfälliges Tribute an eine Berufsgruppe, die etwas mehr Rampenlicht zweifellos verdient hätte.
Katjas Filmwertung
Zu Recht oscarprämierte Doku über ein Leben knapp hinter dem Rampenlicht und doch im Hintergrund.
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