Nazareth – Homecoming…The Greatest Hits Live in Glasgow
GB 2002
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 105 Min.
Studio: Eagle Rock
Vertrieb: Eagle Vision
Filmzine-Review vom 22.06.2002
Als Dan McCafferty und Pete Agnew zusammen mit dem Gitarristen Manny Charlton und Drummer Darrell Sweet Nazareth gründeten, hätten sie vermutlich kaum daran geglaubt, dass sie fast 35 Jahre später noch immer durch die Welt touren würden. Zwar sind von der Originalbesetzung nur noch Sänger McCafferty und Bassist Agnew übrig geblieben – Charlton verließ die Band 1990 und Darrell starb im April 1999 an einem Herzinfarkt -, aber die Schotten rocken noch immer. Und auch ihre Fans – größtenteils mit Nazareth groß geworden – sind heute wie damals präsent.
Ihr Konzert im heimatlichen Glasgower „Garage“ zeigt einen Querschnitt durch 33 Jahre Rockgeschichte. Vom 1973er „Razamanaz“ bis zum neuen „Walk by yourself“, vom Rock’n’Roll-Klassiker „Bad Bad Boy“ bis zur atmosphärischen Ballade „Heart’s Grown Cold“ – auf Homecoming läßt sich die Bandbreite der schottischen Hardrocker deutlich erkennen. Und das, obwohl ein deutlicher Schwerpunkt auf den frühen Jahren von 1973 bis 1975 zu verzeichnen ist; vom letzten Album „Boogaloo“ ist mit dem Opener „When The Lights Come Down“ sogar nur ein einziger Titel vertreten. Andererseits ist dies nicht wirklich verwunderlich – schließlich waren die 70er Jahre die absolute Hochzeit der Band, in denen sie sich mit straightem Rock wie „Broken Down Angel“ ebenso wie mit epochalen Balladen wie „Dream On“ oder dem Everly Brothers-Cover „Love Hurts“ in die Spitzenränge der Rockmusik spielten.
Das Konzert selbst wirkt streckenweise etwas getragen und läßt die prototypische Energie und den Enthusiasmus des Rock’n’Roll vermissen. Man erwischt sich beispielsweise des öfteren dabei, dass man – vergeblich – auf den Tempowechsel wartet. Dennoch weiss die Band musikalisch zu überzeugen – die unverwechselbare Whiskey-Stimme des Sängers McCafferty trägt dazu sicher nicht unwesentlich bei.
Mit einer Länge von 105 Min. (davon 85 Min. Konzert) hat die DVD ihre Kapazitäten noch lange nicht ausgeschöpft. Immerhin sind neben den 16 Live-Songs noch Interviews mit den Bandmitgliedern als Bonus vorhanden (sogar echte Interviews inklusive Fragen – eine wahre Seltenheit in der DVD-Landschaft), dennoch hätte quantitativ noch etwas draufgepackt werden können. Der Sound ist leider auch auf der DTS-Spur stark frontlastig. Abgesehen von vereinzelten Publikumsreaktionen spielt sich auf den Surroundboxen nicht viel ab, so dass keine rechte Konzertatmosphäre aufkommen will.
Katjas Filmwertung
Geschichtsträchtiger Auftritt einer Rocklegende, durchaus noch ausbaufähig – let’s dream on…
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