© Warner Music Vision
Later … Even Louder
GB 2005
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 115 Min.
Studio: BBC
Vertrieb: Warner Music Vision
Filmzine-Review vom 23.05.2005
Die Show ist seit mehr als einem Jahrzehnt Kult und ein gutes Stück königlicher Fernsehgeschichte. Mit der laufenden Veröffentlichungsreihe rund um die britische Musiksendung Later samt Gastgeber Jools Holland trennt sich nun auch in Sachen renommierter Live-Sampler die Spreu vom Weizen. Nach durchweg hochwertigen und äußerst sehens- wie hörenswerten Themen-Titeln wie 10 Years Later, Later…Legends oder Later…Cool Britannia hat jetzt mit Later…Even Louder das jüngste Kind der Royal -Compilations das Licht der Welt erblickt.
Und dieses Baby kann im wahrsten Sinne des Wortes schreien wie keine andere Later-Veröffentlichung bisher. Die 32 Tracks formieren sich in knapp zwei Stunden Laufzeit zu einem extrem homogenen und stimmungsvollen Gesamtwerk, das mit Bands wie beispielsweise The Killers, Interpol oder The Distillers ein emotionales Punk- und Wave-Revival feiert. Flankiert von musikalischen Haudegen in Gestalt von Metallica, Garbage, Muse, Sonic Youth, The Cure oder Nick Cave mit seinen Bad Seeds gelingt der ausnehmend frischen und innovativen Setlist von allem eines: man neigt bereits nach wenigen Songs dazu, die musikalischen Verbrechen aktueller Chartmarionetten zu vergessen und den Glauben an die Musik als solches und die Kraft neuer Bands im Besonderen zurück zu gewinnen. Daran ändern auch die etwas aus dem Konzept fallenden eher schwachen Auftritte von Hole, PJ Harvey oder John Spencer nichts.
Technisch gesehen könnte man das Fehlen digitaler Tonspuren bemängeln, hört man jedoch genau hin, steht der Live-Compilation ihr schmutzig-kräftiger PCM-Stereo-Sound erstaunlich gut zu Gesicht. Schade, dass es im Gegensatz zu den meisten bisherigen Later-Veröffentlichungen diesmal nur zwei kurze Behind-The-Scenes-Interviews mit Green Day und Robert Smith von The Cure ins Bonusmaterial geschafft haben. Die in der Serie schon obligatorische Jukebox zum selber Programmieren scheitert wie schon häufiger an dem Überangebot fantastischer Titel und nur 6 verfügbaren Wunschtracks…
Mikes Filmwertung
Der Geist der Musik ist auferstanden – eine der besten Punk-, Rock- und Wave-Compilations überhaupt.
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