Dalai Lama Renaissance
USA 2007
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 81 Min.
Studio: Wakan Films
Vertrieb: Horizon Film
Filmzine-Review vom 04.05.2009
Eine Gruppe von vierzig Intellektuellen aus aller Welt traf sich in Indien zu einem fünftägigen Workshop, um nach Lösungen für die Probleme unserer Welt zu suchen. Höhepunkt des Arbeitskreises: ein zweitägiges Zusammentreffen mit seiner Heiligkeit, dem 14. Dalai Lama…
Irgendwie ist es erschreckend, dass ein großangelegtes Treffen der nach eigener Aussage \“führenden Denker unserer Zeit\“ sich größtenteils in seinen eigenen Nichtigkeiten verliert, sich mehr mit Strukturfragen, Rede- und Besuchszeiten als mit inhaltlichen Fragestellungen beschäftigt. Zumindest scheinen Regisseur Khashyar Darvich beim Begleiten des Workshops keine grundlegenderen Ergebnisse aufgefallen zu sein – in Dalai Lama Renaissance stehen seitens der \“Synthesis\“-Gruppe maßgeblich Selbstbeweihräucherung und Egozentrik im Mittelpunkt. Der einzige inhaltliche Vorschlag, den die Gruppe dem Dalai Lama macht, nämlich der eines Boykotts chinesischer Waren als Druckmittel im Tibet-Konflikt, wird vom tibetischen Religionsführer höflich-vorsichtig abgewiegelt.
Trotz allem, man möchte sich wünschen, dass möglichst viele Menschen sich diese Dokumentation anschauen (und bis zum Schluss durchhalten), denn die Quintessenz der Dalai Lama Renaissance lässt sich schließlich aus den besonnenen Äußerungen des Dalai Lama selbst ziehen. Weniger persönliche Gier, weniger Streben nach immer mehr, mehr Mitgefühl – das sind die Eckpfeiler der Menschlichkeit, die er in den Mittelpunkt stellt. Schade, dass die filmische Umsetzung nicht unbedingt dazu angetan ist, diese Botschaft maßgeblich weiter zu verbreiten…
Katjas Filmwertung
Unterstützenswerte Botschaft verpackt in einer filmisch mittelmäßigen Dokumentation eines zwiespältigen Treffens.
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