Das Geheimnis von Kells
The Secret of Kells
Irland | Frankreich | Belgien 2009
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 79 Min.
Studio: Les Armateurs
Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment
Filmzine-Review vom 06.11.2012
Der kleine Brendan wächst in einer irischen Klosteranlage auf. Diese gleicht jedoch eher einer Festung, denn Abt Cellach errichtet fortwährend immer höhere Mauern, um sich und die anderen Bewohner vor Wikinger-Angriffen zu schützen. Brendan ist aber viel mehr von Bruder Aidan und seinem Buch von Kells fasziniert. Dieser hat ihn gebeten, eine noch fehlende Seite zu gestalten und das Buch fertig zu stellen. Dazu muss Brendan in den Wald außerhalb der sicheren Mauern, um Beeren für die grüne Tinte zu sammeln. Dort trifft er die kleine Fee Aisling, die genau weiß, wo man die Beeren findet und worauf man im fremden Wald aufpassen muss…
Ein Blick auf die Liste der 2010 für einen Oscar als bester Animationsfilm nominierten Titel zeigt: hier sind absolute Hochkaräter vereint – vier davon recht bekannt, und ein Geheimtipp. Während Wes Andersons Fantastic Mr. Fox, Disneys Küss den Frosch, der Indie-Hit Coraline und natürlich Pixars Siegerfilm Oben ein mehr oder weniger großes Publikum fanden, hatte der fünfte im Bunde zumindest vor der Nominierung wohl eher begrenzte Kinopräsenz. Dabei muss sich Das Geheimnis von Kells keinesfalls hinter seinen Mitstreitern verstecken. Die irisch-franko-belgische Koproduktion hat einen ganz eigenen Zeichenstil, eine Mischung aus Klimt, keltischer Symbolik und mittelalterlicher Kunst. In jeder Einstellung gibt es um die eher minimalistisch gestalteten Figuren herum unendlich viele Formen zu entdecken, Verzierungen zu bestaunen und Symbole zu bewundern. Der zweidimensional gehaltene Film greift mit dieser verschnörkelten Umsetzung das Thema des Buchs von Kells auf, das selbst als eines der größten Meisterwerke der Buchkunst gilt und nebenbei der Nationalschatz der Iren ist. Das Geheimnis von Kells will entdeckt und erlebt und nicht bloß konsumiert werden und fesselt einen mit seiner außergewöhnlichen Kunstfertigkeit. Im gegenwärtigen 3D- und Motion Capture-Wahn ist dieses bescheidene Animationsmärchen eine wahre Perle.
Einen ganzen Fundus an wissenswerten Hintergrundinformationen bietet der Audiokommentar der Filmemacher. Alternativ ist auch der Beitrag zur Entstehung des Films lohnenswert.
Ninas Filmwertung
Ein Film wie ein Kunstwerk, das sich Animationsfreunde nicht entgehen lassen sollten.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Brendan Gleeson, Evan McGuire
Musik: Bruno Coulais
Produzent(en): Didier Brunner, Paul Young, Viviane Vanfleteren, Tomm Moore