Bloody Sunday – Blutsonntag

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Bloody Sunday – Blutsonntag

Bloody Sunday

Irland | GB 2002

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 103 Min.

Studio: Granada Film Productions | Hell’s Kitchen

Vertrieb: epix

Filmzine-Review vom 10.03.2009

Am 30. Januar 1972 beginnt im nordirischen Derry unter Führung des Politikers Ivan Cooper (James Nesbitt) ein friedlicher Protestmarsch für Bürgerrechte. Als die Stimmung zunehmend eskaliert, verlieren zur Sicherheit abgestellte englische Fallschirmjäger die Nerven und eröffnen das Feuer. 13 meist jugendliche Demonstranten sterben…

In Bloody Sunday rekonstruiert Regisseur Paul Greengrass die Ereignisse dieses traumatischen Tages wie ein Dokumentarfilmer. Mit gehetzter und wackliger Handkamera betrachtet er den Hergang aus der Sicht der Demonstranten und der britischen Sicherheitskräfte und vertraut dabei auf die dramatische Wirkung der Fakten. Als Zuschauer ist man stets mittendrin im chaotischen Geschehen und verliert ähnlich wie die Beteiligten nach und nach den Überblick. Der ungeschönte und nüchterne Realismus wirkt dabei wie ein Faustschlag in die Magengrube. Ist der ursprünglich für das Fernsehen produzierte Film fair? Schwer zu sagen, aber Greengrass beruft sich auf Augenzeugenberichte, und obwohl die britischen Streitkräfte Notwehr geltend gemacht haben, wurden bei den Opfern keine Waffen gefunden. Historisch gesehen verschärfte das Massaker den blutigen Bürgerkrieg und trieb jugendliche Nordiren scharenweise in die Arme der IRA.

Trotz diverser Auszeichnungen erscheint Bloody Sunday hierzulande mit einigen Jahren Verspätung auf DVD. Für das exzellente Drama hätte man sich natürlich eine ausführlichere Bonussektion gewünscht, aber außer Interviews (u.a mit Greengrass) und einem kurzen Blick hinter die Kulissen läuft lediglich U2s „Sunday Bloody Sunday“ im Hauptmenü in der Endlosschleife. Deutlich beser macht es die UK-DVD mit zwei Audiokommentaren und einem Gespräch mit dem ‚echten‘ Ivan Cooper.

 

Marcs Filmwertung

Emotional aufwühlendes Dokudrama zum Nordirland-Konflikt.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb epix kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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