Der entsorgte Vater
D 2008
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 86 Min.
Studio: Arte | Douglas Wolfsperger Filmproduktion | SWR
Vertrieb: AV Visionen
Filmzine-Review vom 16.05.2010
Fünf sehr unterschiedliche Männer stehen im Mittelpunkt dieser Dokumentation, fünf Männer, die eines gemeinsam haben: sie wurden als Väter \“entsorgt\“. Die Mütter ihrer Kinder haben beschlossen, dass es für die Kinder besser ist, wenn sie den eigenen Vater nicht mehr sehen – und von Jugendamt & Gerichten Recht bekommen.
Dass dies in Deutschland zum Standard gehört, und dass Väter dieser Zwangs-Trennung von ihren Kindern bei allem guten Willen häufig völlig machtlos gegenüberstehen, zeigt Regisseur Douglas Wolfsperger – der selber als einer der betroffenen Väter zu Wort kommt – sehr eindringlich. Ob gewollt oder ungewollt, die Dokumentation zeigt aber auch, dass sich dieses emotionsbeladene Thema nicht verallgemeinern lässt, denn zumindest streckenweise kann man (oder frau?) auch die Argumentation der einzigen Mutter nachvollziehen, die sich aus der anderen Perspektive zu ihren Motiven für eine Zwangs-Trennung von Vater und Kind äußert. Auch wenn diese sich am Ende mit einigen merkwürdigen Aussagen rückblickend quasi selber disqualifiziert, zeigen die Momente, in denen man mit ihr einer Meinung sein will, dass hier keinesfalls nur Schwarz und Weiss, sondern viele Nuancen von Grau das Bild bestimmen…
Eine gesellschaftskritische Dokumentation, die den Zuschauer mal wütend, mal ungläubig, mal ratlos, niemals jedoch unberührt lassen wird, und die viel Raum für emotionale Diskussionen und tiefschürfende gesellschaftliche Fragen bietet…
Katjas Filmwertung
Fünf Männer – ein Schicksal. Bewegende Reportage über ein erschreckendes Gesellschaftsphänomen.
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