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Der Teufelskerl

© STUDIOCANAL

Der Teufelskerl – Ich bin der Größte (4K Remastered)

Le Magnifique

Frankreich / Italien 1973

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 95 Min.

Vertrieb: Studiocanal

VÖ-Datum: bereits erhältlich

Filmzine-Review vom 22.11.2023

In seiner Pariser Wohnung schreibt François Merlin (Jean-Paul Belmondo) wie am Fließband Spionageromane. Mehr als 40 Bücher über den Agentenhelden Bob Saint-Clair hat er bereits veröffentlicht. Inspirieren lässt er sich dabei von täglichen Alltagsbegegnungen, zum Beispiel mit seiner neuen Nachbarin Christine (Jacqueline Bisset) oder seinem unsympathischen Verleger-Boss (Vittorio Caprioli). Die Charaktere baut er kurzerhand als Liebhaberin oder Bösewicht in die Romane ein und schlüpft dabei selbst in die Rolle seines charmanten Titelhelden…

Mit Cartouche, der Bandit und Abenteuer in Rio feierten Regisseur Philippe de Broca und Jean-Paul Belmondo in den 1960ern große internationale Erfolge an den Kinokassen. Der Teufelskerl sollte gut 10 Jahre später nochmal an diese Kassenschlager anknüpfen. Die französisch-italienische Co-Produktion funktioniert besonders gut als ausgelassene Parodie, die gekonnt unbezwingbare Geheimagenten-Superhelden wie James Bond durch den Kakao zieht. Die Regie verbindet immer wieder geschickt beide Handlungsebenen und spart nicht mit skurilen Einfällen, etwa wenn die Putzfrau des Schriftstellers mit ihrem Staubsauger urplötzlich in der Agenten-Story am Sandstrand in Mexiko saubermacht. Sehr gelungen ist auch die Eröffnungssequenz, in der ein Agent in einer Telefonzelle von einem Hubschrauber hochgehoben und anschließend ins Meer geworfen wird, um dann von einem Hai gefressen zu werden. Einige Witze sind hingegen ziemlich gaga und haben ein wenig den Staub der Zeit angesetzt, aber insgesamt hinterlässt der quirlige Teufelskerl einen ausgesprochen witzigen und unterhaltsamen Eindruck. Belmondo, der wie immer seine eigenen Stunts drehte, scheint sich in seiner Doppelrolle als chaotischer Schreiber und unwiderstehlicher Agent wohlzufühlen und auch die Chemie mit der Engländerin Jacqueline Bisset stimmt, wenngleich diese für ihre Rolle als Soziologiestudentin ein bisschen zu alt ist.

Die Neu-Veröffentlichung von Studiocanal zeigt den Titel auf Blu-ray erstmals digital in 4K nachbearbeitet. Die Bildqualität ist gut wie nie, allerdings bleibt die Frage, warum der Teufelskerl hier nicht auch als 4K UHD erscheint. Die Extras wurden von älteren Editionen übernommen. Sehr sehenswert ist die Würdigung von Michel Gondry, der sich als großer Fan des Films outet.

 

Extras:

    • Audiokommentar mit Philippe de Broca und Jérôme Wybon
    • Präsentation des Films durch Michel Gondry (8 min)
    • Wie man den Ruf des berühmtesten Geheimagenten zerstört (37 min)
    • Hinter den Kulissen (5 min)
    • Über die Dreharbeiten (12 min)

 

Marcs Filmwertung

Überwiegend rasante, teil überraschend skurrile Agentenfilm-Parodie mit Jean-Paul Belmondo in einer schönen Doppelrolle.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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