Die Geiselnahme

© Universum Film GmbH

Die Geiselnahme

Bel Canto

USA 2018

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 101 Min.

Vertrieb: Universum Film GmbH

Filmzine-Review vom 25.02.2019

Die weltberühmte Opernsängerin Roxanne Coss (Julianne Moore) wird zu einer Privataudienz bei einem südamerikanischen Großindustriellen eingeladen, bei der auch der japanische Geschäftsmann Hosokawa (Ken Watanabe), einer ihrer größten Fans, anwesend ist. Der Abend nimmt eine unerwartete Wendung, als bewaffnete Rebellen das Anwesen stürmen und die Gäste als Geiseln nehmen, um die Freilassung aller politischen Gefangenen zu erpressen. Die Geiselnahme dauert mehrere Wochen an, ein Entsandter des Roten Kreuzes (Sebastian Koch) versucht zu vermitteln…

Die Geiselnahme ist die Verfilmung des Romans „Bel Canto“ von Ann Patchett, die wiederum ihre Geschichte an die Geiselnahme in Limas japanischer Botschaft im Jahr 1996 anlehnte, die damals über 4 Monate andauerte. Paul Weitz (American Pie, About a Boy) scheint auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Wahl für den Regiestuhl, doch er verleiht dem Geiseldrama eine angenehme Unaufgeregtheit, die dem Film wirklich gut tut. Wir sind in dieser Art filmischen Situation viel zu sehr an maximale Panik und Hysterie, an spannungsgeladene Musik und rohe Gewalt gewöhnt. Die Lage in dem peruanischen Herrenhaus entwickelt sich jedoch zu einem Paradebeispiel für das Stockholm-Syndrom. Bisweilen wirkt das Miteinander wie eine harmonische Kommune, es wird gemeinsam musiziert, Fußball gespielt, gekocht, und in diesem abgeschotteten Mikrokosmos kommen sich nicht nur die Sängerin und ihr Verehrer, sondern zum Teil auch Geiseln und Geiselnehmer näher. In dem vorherrschenden Sprachwirrwarr ist die Musik die gemeinsame Sprache, die alle verbindet. Und man mag es kaum sagen, aber am schwächsten und viel zu fake sind die Arien-Sequenzen, die man Julianne Moore (mit der Stimme der US-Sopranistin Renée Fleming) nicht wirklich abkauft.

 

Blu-ray Extras:

    • 2 Featurettes (6 min)
    • Trailer zu 5 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Erfreulich unaufgeregtes Geiseldrama über die Kraft der Musik.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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