Die Ritterinnen
D 2003
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 96 Min.
Studio: WDR | SWR | Mediopolis | HR
Vertrieb: Neue Visionen
Filmzine-Review vom 23.01.2004
Berlin, 1987. Der spontane „Volksaufstand“ am 1. Mai verändert die linksradikale Szene in Kreuzberg und setzt ungeahnte Kräfte frei. Mitten drin 7 Frauen, die „Ritterinnen“, die kompromisslos ihre revolutionären Vorstellungen umsetzen wollen und für die Verwirklichung ihrer politischen Ziele auch private Bedürfnisse in den Hintergrund stellen. Bonnie (Jana Straulino) ist eine dieser Aktivistinnen und muss feststellen, dass die in der Szene als unabdingbar postulierte „unkonventionelle“ Lebensweise mit ihren persönlichen Gefühlen nicht immer vereinbar ist.
Regisseurin Barbara Teufel hat in Die Ritterinnen ihre Erinnerungen an eine politisch hochexplosive Zeit festgehalten. Dabei vermischt sie in ihrem subjektiv gefärbten autobiographischen Rückblick eine Spielfilm-Rahmenhandlung mit Original-Aufnahmen sowie dokumentarischen Einschüben, in denen vor allem die „echten“ Ritterinnen von heute zu Wort kommen. Das Ganze ist durchaus ambitioniert inszeniert, Bilder und Musik werden gekonnt kombiniert und entfalten ihre Wirkung in teils kraftvollen, teils poetischen Szenen. Dennoch fehlt den Ritterinnen das gewisse Etwas, das den Zuschauer in seinen Bann zieht. Man bleibt lediglich externer Betrachter, kann sich – wohl auch aufgrund einiger eher gestellt erscheinender Momente – mit den Figuren nicht so recht identifizieren und vermisst vor allem die nachhaltige Wirkung, die von einem Film mit so hoch gesteckten Ansprüchen zu erwarten wäre.
Technisch will die DVD-Produktion nicht allzu hoch hinaus – der Sound liegt lediglich in Dolby Digital 2.0 vor, die Bildqualität schwankt aufgrund der Einbindung authentischer Materialien stark. In den Extras ist die Begegnung der Schauspielerinnen mit den realen Vorbildern (aus unerfindlichen Gründen unter dem Punkt „Outtakes“ zu finden) nicht uninteressant.
Katjas Filmwertung
Ambitioniertes, aber nur bedingt überzeugendes Doku-Drama über eine politisch bewegte Frauenkommune im Kreuzberg der 80er Jahre.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Jana Straulino, Katja Danowski, Ulla Renneke
Musik: Daily Terror, The Wipers
Produzent(en): Annedore von Donop, Jörg Rothe