Driftwood

© Sunfilm Entertainment

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Driftwood

USA 2007

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 86 Min.

Studio: Dark Horse Indie

Vertrieb: Sunfilm Entertainment

Filmzine-Review vom 09.11.2008

David (Ricky Ullman) wird von seinen Eltern in ein Erziehungscamp gesteckt, da sie befürchten, dass er sich nach dem Drogentod seines Bruders etwas antun könnte. In der Jugendanstalt Driftwood regiert Captain Doug Kennedy (Wrestler ‚Diamond‘ Dallas Page) mit eiserner Faust ein brutales System. Bereits in der ersten Nacht erscheint David der Geist von Jonathan, der offenbar auf dem Gelände ums Leben gekommen ist, der mysteriöse Tod des Jungen lässt ihm keine Ruhe, doch durch seine Nachforschungen bringt er sich selbst in Gefahr…

Der Grundthematik von Driftwood – fragwürdige Erziehungslager, in denen Jugendlichen nicht selten mit Gewalt der Willen gebrochen wird, um sie anschließend gesellschaftskonform neu zusammensetzen – ist prinzipiell keine schlechte Idee. Der Film hätte als Psychodrama vermutlich sogar gut funktionieren können, denn die Interaktion zwischen den Jugendlichen ist stimmig, auch wenn hier ausschließlich Stereotypen (ein Schwarzer, ein Latino, ein Dealer und ein Schwuler) aufeinander treffen. Leider entschied man sich aus Budgetgründen (Gefängnisaufstand mit viel Bohei wäre zu teuer gewesen) für den unpassenden und vor allem unlogischen Geister-Subplot. Dabei schienen sich die Macher nicht ganz entscheiden zu können, ob nur David den Geist sieht oder dann plötzlich doch auch die anderen, letztendlich erscheinen David und Jonathan dann in einer Person – das alles dürfte selbst Mystery-Freunde äußerst unbefriedigt zurücklassen. Völlig daneben geraten ist auch die Figur der stets knapp bekleideten Aufsehertochter Myra, deren Bezug zum Vater bis zuletzt nicht zweifelsfrei geklärt wird – mal benutzt er sie als Freudenmädchen für die Gefangenen, um an Informationen zu gelangen, mal ist sie sein unantastbarer Augapfel, den keiner auch nur ansehen darf – in einer Szene wird sogar ein inzestiöses Verhältnis angedeutet. Schade, dass der Film seiner eigentlichen Grundlinie nicht treu bleiben konnte, so rutscht der Thriller leider in B-Movie-Gefilde ab.

Die DVD ist für eine derart kleine Produktion erstaunlich gut bestückt. Der sehr gesprächige Tim Sullivan (drehte schon 2001 Maniacs) spricht gleich zwei Audiokommentare, einen mit Dallas Page und den anderen mit einem der Produzenten. Neben kleineren Features wie zusätzlichen Szenen, einem alternativen Ende und ein paar Versprechern sind ein recht ausführliches Making of sowie die Casting-Aufnahmen der Beteiligten mit von der Partie.

 

Ninas Filmwertung

Gute Ansätze, die leider durch eine unnötige Geisterstory im Keim erstickt werden.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Sunfilm Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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