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Everything Everywhere All At Once

© 2022 LEONINE Studios

Everything Everywhere All At Once

USA 2022

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 140 Min.

Vertrieb: LEONINE

VÖ: 12.08.2022

Filmzine-Review vom 27.08.2022

Evelyn Wang (Michelle Yeoh) betreibt mit ihrem Mann Waymond (Ke Huy Quan, „Short Round“ aus Indiana Jones und der Tempel des Todes) einen heruntergekommenen Waschsalon. Momentan ist sie extrem unzufrieden: Zum einen mit ihrer Ehe und zum anderen mit dem gestörten Verhältnis zu ihrer lesbischen Tochter Joy (Stephanie Hsu). Ihr altmodischer Großvater Gong Gong (James Hong), der bei den Wangs lebt, macht den Alltag auch nicht einfacher. Die Krise verschärft sich, als sie mit der unbarmherzigen Steuerbeamtin Deirdre Beaubeirdra (Jamie Lee Curtis), konfrontiert wird, die ihr Geschäft prüft. Im Fahrstuhl der Steuerbehörde teilt ihr Ehemann, oder besser gesagt eine weniger langweilige Version von ihm, Evelyn dann mit, dass sie der Schlüssel zur Rettung der Welt ist. Evelyn, die insgeheim davon träumt, in einem anderen Leben eine Sängerin, eine Köchin oder ein Filmstar zu sein, ist verwirrt…

Schon mit ihrem skurrilen letzten Film Swiss Army Man haben die beiden Co-Regisseure Daniel Kwan und Daniel Scheinert für erstes Aufsehen gesorgt. Den Durchbruch gelingt den Filmemachern nun mit dem überall frenetisch gefeierten Nachfolger Everything Everywhere All at Once, einem wilden, schwer definierbaren Mix aus Fantasykomödie, Sci-Fi, Familiendrama und Kung-Fu. Der Streifen ist genauso umfangreich, ehrgeizig und vielseitig, wie sein Titel vermuten lässt, und springt durch alternative Universen, ist vollgepackt mit bizarrer Action und surrealen Sequenzen und behandelt nebenbei auch philosophische Themen. Die rasante und turbulente Geschichte zeigt, dass man für einen abgedrehten Multiversum-Film nicht zwingend ein Blockbuster-Budget à la Marvel benötigt. Eine überbordende Fantasie und kreative Effekte im Stil von Michel Gondry tun’s auch. Dazu gibt’s für Filmfreunde clevere Hommagen an 2001: Odyssee im Weltraum, In the Mood for Love und Ratatouille („Raccacoonie„). Für die wandlungsfähige Hauptdarstellerin Michelle Yeoh, die sich als multiple Evelyn wunderbar aus ihrem eigenen Genre-Katalog bedienen kann, ist es die Rolle ihres Lebens. Zu ihrem Glück hat Jackie Chan, der ursprünglich für die Titelrolle eingeplant war, abgesagt. Wenn man dem knallbunten, oft emotional mitreißenden Film etwas vorwerfen kann, ist es die Länge, denn am Ende der 140 Minuten fühlt man sich trotz aller Hot Dog-Hände und anderer irrwitziger Ideen auch ein bisschen erschlagen.

Technisch gibt Everything Everywhere All at Once eine sehr gute Figur ab und bietet u.a. sowohl in der Originalfassung als auch in der deutschen Synchro satten Dolby Atmos-Sound. Das Bonusmaterial mit etlichen Featurettes, einem Audiokommentar, gelöschten Szenen und Outtakes ist zudem ebenfalls sehr abwechlungsreich.

 

Blu-ray Extras:

    • Audiokommentar mit den Regisseuren Daniel Kwan & Daniel Scheinert
    • Deleted Scenes mit Audiokommentar von Daniel Kwan & Daniel Scheinert (14 min)
    • Featurette: Michelle Yeoh (1 min)
    • Featurette: Stephanie Hsu (1 min)
    • Featurette: Chinese American Family (2 min)
    • Featurette: Putting everythink on the Bagel  (10 min)
    • Featurette: Almost Everything you ever wanted to know about Everything Everywhere all at Once (41 min)
    • Alpha Bits (11 min)
    • Outtakes (8 min)
    • Music Visual (3 min)
    • Dt. Kinotrailer
    • Trailer zu 6 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Irrwitziges, originelles Multiversum-Spektakel, das Marvel alt aussehen lässt. Schon jetzt der Kultfilm des Jahres.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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