Frau2 sucht HappyEnd

© BMG Video

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Frau2 sucht HappyEnd

D 2000

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 96 Min.

Studio: Universal Pictures | box!

Vertrieb: BMG Video

Filmzine-Review vom 19.02.2002

Kann ein einzelner Song einen ganzen Film definieren? Hang on to a dream von Tim Hardin kann! Der bereits 1966 entstandene Song ist die perfekte Essenz der melancholischen Liebesgeschichte zwischen Gregor (Ben Becker, Comedian Harmonists) und Mai (Isabella Parkinson, Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit), die der Schweizer Regisseur Edward Berger in Frau2 sucht HappyEnd erzählt. Radiomoderator Gregor trauert seit zwei Jahren seiner großen Liebe Lea (Sabrina Setlur in einer Gastrolle) hinterher, Mai ist heimlich in Nick, den Freund ihrer Mitbewohnerin, verliebt. Als Mai eines Abends einen Autounfall hat, während Gregor in seiner Sendung Hang on to a dream spielt, bittet sie ihn per Chat, den Song nochmal aufzulegen…

Das Internet verbindet – so sehr das auch manche Kritiker des neuen Mediums verneinen möchten: es ist gar nicht so weit hergeholt, dass sich zwei Menschen über das Netz der Netze kennenlernen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen (siehe etwa E-Mail für Dich) schafft Frau2 sucht HappyEnd es auch, mit dem Thema Internet ziemlich unverkrampft umzugehen – was wohl auch daran liegt, dass im Vordergrund des Films ganz andere Dinge stehen. So zum Beispiel Berlin, das in wunderschönen Bildern fotografiert ist und wohl wie keine andere Stadt die Melancholie dieses Films transportieren kann – der perfekte Schauplatz für eine Geschichte über zwei einsame Herzen…

Diese werden von den Hauptdarstellern in beeindruckender Präsenz auf den Bildschirm gebracht. Ben Becker scheint die Rolle des an der Liebe verzweifelten Gregor Reuther wie auf den Leib geschrieben und Isabella Parkinson bezaubert als leicht verträumte, aber selbstbewusste Mai. Filmtechnisch ist Frau2 sucht HappyEnd ein echtes Vorzeigewerk des deutschen Kinos – die Kamera fängt Perspektiven ein, die man sonst eher selten zu sehen bekommt und trotz deutlicher Anleihen an den Must-See-Moment in American Beauty bringt sie außerdem wunderschöne poetische Bilder und Sequenzen ins Wohnzimmer.
Alle diese Bilder wären jedoch nur halb so schön ohne die Musik, der Bergers Film seine atmosphärische Wirkung verdankt und die den Weg in den Plattenladen fast schon zur logischen Konsequenz macht.

Insofern schade, dass der Soundtrack nicht direkt mitgeliefert wird – im Film jedoch lässt sich der perfekt abgemischte 5.1-Ton uneingeschränkt genießen. Auch die übrige technische Ausstattung der DVD lässt keinen Grund zur Beschwerde – sogar die Bonusmaterialien sind mit einem 50-minütigen Making Of mehr als nur Beiwerk.

 

Katjas Filmwertung

Melancholische Liebesgeschichte, die einem so schnell nicht mehr aus dem Ohr geht.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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