
© Universal Pictures Germany Home Entertainment
Gemini Man (4K UHD)
USA 2019
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 117 Min.
Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment
Filmzine-Review vom 22.02.2020
Scharfschütze Henry Brogan (Will Smith) hat die 50 überschritten und möchte nun den Ruhestand anvisieren. Sein langjähriger Auftraggeber Clay Verris (Clive Owen) ist von der Idee nicht begeistert und will Brogan lieber endgültig ausschalten. Als Initiator des streng geheimen Klonprojekts „Gemini“ setzt er Junior (nochmal Will Smith) auf den alternden Schützen an, eine deutlich jüngere und fittere Doppelgängerversion des Originals. Henry versucht derweil mit Hilfe einer Agentin (Mary Elizabeth Winstead) seinen Doppelgänger zu stellen…
Seinen Status als unfehlbarer Boxoffice-König hat Will Smith mittlerweile verloren. Zwar kann er mit Fortsetzungen etablierter Figuren nach wie vor punkten (momentan Bad Boys for Life) doch neues Material wie eben der Actionthriller Gemini Man wird nicht mehr automatisch zum globalen Erfolgsschlager. Obwohl das Publikum hier dank ausgefeilter De-Aging-Technologie quasi den doppelten Will Smith serviert bekommt, bleibt Gemini Man insgesamt zu harmlos und konventionell. Dem Klon-Thema kann der zweifache Oscargewinner Ang Lee (für Brokeback Mountain und Life of Pi) leidlich interessante Facetten abgewinnen, was aber auch an dem mäßigen Drehbuch (u.a. GoT-Macher David Benioff) liegt. Überraschungsarm und ohne großen Drive wechseln die Handlungsschauplätze kontinentumspannend vom US-Bundesstaat Georgia über Kolumbien nach Ungarn und schließlich wieder zurück in die Heimat. Das kriegen andere Mitstreiter in diesem Genre, beispielsweise die Mission Impossible-Reihe, deutlich dynamischer und spannender hin. An der Choreografie der Kampf- und Verfolgungsszenen hingegen gibt es nichts auszusetzen, besonders gelungen ist eine atemberaubende Motorradjagd auf den Straßen von Cartagena. Der digital verjüngte Will Smith liefert sich im Fresh Prince-Look mit seinem älteren Ich tricktechnisch fast perfekt umgesetzte Fights, schade nur, dass in dem Pixel-Gewitter gestandene Darsteller wie Mary Elizabeth Winstead, Benedict Wong (als Sidekick) und besonders Bösewicht Clive Owen wenig zu melden haben.
Wie schon bei seinem letzten Film Die irre Heldentour des Billy Lynn setzt Ang Lee auch in Gemini Man auf eine hohe Abtastrate von 120 Bildern pro Sekunde. Im 4K UHD-Format bleiben davon noch 60 Bilder pro Sekunde. Schärfe, Farben, Kontrast und Schwarzwert wirken somit perfekt und schnelle Bewegungen und Schwenks sind deutlich flüssiger. Trotzdem scheiden sich an der ultrascharfen Technik nach wie vor die Geister. Gegner dieser neuen Seherfahrung vermissen die gute alte Kinomagie und beklagen, dass Szenen ohne Actionelemente mitunter stark nach Urlaubsvideo oder billiger TV-Soap aussehen. Den WETA-Zauberern kann man in dem 4K-Feature „Visual Effects Progression“ über die Schulter gucken. Hier wird praktisch im Schnelldurchlauf via Motion Capture Will Smiths Kopf kurzerhand auf den Körper eines Stuntmans gesetzt und in die gerenderten Szenen eingefügt – schöne neue Welt! Weitere Extras finden sich auf der Blu-ray.
4K UHD & Blu-ray Extras:
- Visual Effects Progression Presented By WETA (3 min)
- Alternativer Anfang (6 min)
- Entfernte Szenen (5 min)
- Die Entstehung von Gemini Man (3 min)
- Treffen mit dem jüngeren Ich (6 min)
- Die Zukunft ist jetzt (19 min)
- Inszenierung der Action (16 min)
- Details der Extraklasse (4 min)
- Ang Lees Vision (6 min)
- Wendecover
Marcs Filmwertung
Futuristisch angehauchter Klon-Actionthriller mit einem doppelten Will Smith in gewöhnungsbedürftiger hyperrealistischer Optik.
- Hagen - 9. April 2025
- Bagman - 8. April 2025
- Riefenstahl - 7. April 2025
- Spiders - 6. April 2025
Leserwertung
Trailer
Klick auf das Video-Vorschaubild stellt eine Verbindung zu YouTube her und setzt YouTube-Cookies auf Deinem Rechner. (Weitere Datenschutzinfos.)
Cast & Crew
Schauspieler: Benedict Wong, Clive Owen, Mary Elizabeth Winstead, Will Smith
Musik: Lorne Balfe
Produzent(en): Don Granger, Jerry Bruckheimer, Dana Goldberg, David Ellison