Haus über Kopf
Bringing Down The House
USA 2003
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 101 Min.
Studio: Touchstone Pictures
Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment
Filmzine-Review vom 22.03.2004
Per Internet lernt der Anwalt Peter Sanderson (Steve Martin) die angebliche Berufskollegin Charlene (Queen Latifah) kennen. Doch beim ersten Rendezvous stellt sich die vermeintlich kultivierte Blondine als ausgesprochen energische und gewichtige Ex-Knastschwester heraus, die Peters geordnetes Leben fortan gehörig durcheinander bringt.
Mit Steve Martin und Queen Latifah lässt Regisseur Adam Shankman in Haus über Kopf zwei wahre Energiebündel aufeinander los – kein Wunder, dass dabei höchst temporeiche Unterhaltung herauskommt. Sowohl die kongenialen Protagonisten als auch die durchweg gut besetzten Nebendarsteller (perfekt: Eugene Levy als lebender Beweis des Sprichworts „Stille Wasser sind tief“) legen eine so mitreißende Spielfreude an den Tag, dass man der Komödie auch ihre offensichtlichen Schwächen schnell verzeiht. So bedient sich Shankman etwa mit der stetigen Konfrontation von Gegensätzen durchaus bekannter Comedy-Elemente: hier agiert Schwarz vs. Weiss, Arm vs. Reich, Cool vs. Konservativ. Dass diese Kontraste trotz gründlicher Übertreibungen und des Einsatzes von prototypischen Charakteren nicht ins allzu Klischeehafte abdriften, ist neben den Akteuren auch dem Einsatz von authentischen Sprachwelten zu verdanken.
Womit wir auch schon bei der Grundvoraussetzung für das bisher gesagte angelangt wären: die englische Original-Tonspur. Haus über Kopf, oder besser Bringing Down The House, lebt in starkem Maße von sprachlich manifestierten Gegensätzen und bezieht seine Komik mehr als einmal aus dem bewussten Übertreten der dadurch geschaffenen Grenzen. Der hierbei elementare afroamerikanische Slang ist – wie die deutsche Synchronisation beweist – schlicht nicht übersetzbar, so dass im Original charmant-komische Situationen wie Peters Ausflug nach Downtown in der deutschen Fassung leider nur noch albern wirken.
Technisch ist der Produktion aus dem Hause Buena Vista kaum etwas vorzuwerfen. Das Bild ist scharf und farbenfroh, der Sound konzentriert sich zwar hauptsächlich auf die Front-Lautsprecher, hat im Bereich des Musikscores aber auch gute Surround-Qualitäten. Die Ausstattung bewegt sich in der oberen Mittelklasse: ein Audiokommentar sowie ein gut viertelstündiges Making Of sorgen für Hintergrundinfos, ergänzend finden sich eine humorige Kurzfeaturette „Der Pate des Hop“, ein Musikvideo von Hauptdarstellerin Queen Latifah sowie 7 zusätzliche Szenen. Lediglich die willkürlich aneinandergereihten Gag-Ausschnitte hätte man sich genauso gut schenken können.
Katjas Filmwertung
Temporeiche Komödie mit einer gut aufgelegten Darstellerriege. In der deutschen Synchronisation leider mit Tendenz zum Klamauk.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Queen Latifah, Betty White, Eugene Levy, Jean Smart, Joan Plowright, Steve Martin
Musik: Lalo Schifrin
Produzent(en): Ashok Amritraj, David Hoberman