In der Hitze der Nacht

© 20th Century Fox Home Entertainment

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In der Hitze der Nacht

In the Heat of the Night

USA 1967

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 110 Min.

Studio: United Artists

Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment

Filmzine-Review vom 23.02.2014

In der (fiktiven) US-Kleinstadt Sparta im tiefsten Mississippi wird ein einflussreicher weißer Geschäftsmann ermordet aufgefunden. Der durchreisende Schwarze Virgil Tibbs (Sidney Poitier) wird prompt unter Verdacht gestellt und von einem Deputy (Warren Oates) verhaftet. Doch Tipps entpuppt sich als leitender Polizeibeamter aus Philadelphia und soll nun dem örtlichen Sheriff Gillespie (Rod Steiger) bei den Ermittlungen helfen. Widerwillig raufen sich die beiden zusammen…

Aus filmhistorischer Sicht haben Bonnie und Clyde und Die Reifeprüfung aus dem starken 1967er Jahrgang In der Hitze der Nacht mittlerweile den Rang abgelaufen, doch den damaligen Oscar-Abräumer (5 Oscars, u.a. bester Film) darf man nach wie vor zu den wichtigsten Filmen der bewegten 60er zählen. Krimi-Spannung und hitzige Rassenproblematik laufen mühelos nebeneinander her, doch am Ende ist In der Hitze der Nacht vor allem ein leidenschaftliches Plädoyer gegen Intoleranz, Vorurteile und alltäglichen Rassismus. Unter der Regie von Norman Jewison liefern sich die beiden Hauptdarsteller, Rod Steiger als Kaugummi-kauender starrköpfiger Redneck-Sheriff und Sidney Poitier als versierter Ermittler, ein Duell auf höchstem schauspielerischen Niveau. Steiger hat für seinen Part den Oscar gewonnen, dafür gehört Poitiers Zitat \“They Call Me Mr. Tibbs!\“ zu den berühmtesten der Filmgeschichte. Nicht minder heiß diskutiert wurde die Szene, in der Tibbs einen Großgrundbesitzer zum Mord befragt und als \“Bestrafung\“ geohrfeigt wird. Tibbs zögert nicht lange und erwidert die Ohrfeige, was den alten Südstaatler völlig außer Fassung bringt und besonders beim schwarzen Kinopublikum Begeisterungsstürme auslöste.

Haskell Wexlers exzellente und stimmige Kameraarbeit kommt auf der Blu-ray-Premiere des Klassikers noch besser zur Geltung als auf DVD. Abzuraten ist vom dumpfen deutschen Ton, der die vielen rassistischen Ressentiments in der synchronisierten Fassung zudem abschwächt. Bei den Extras ragt der Audiokommentar mit Regisseur Norman Jewison und Haskell Wexler (sowie einigen dazugeschnittenen Kommentaren von Lee Grant und Rod Steiger) heraus. Dazu gesellen sich ein Making of, ein Feature zur bereits angesprochenen Ohrfeige und ein Bericht zum jazzigen Soundtrack von Quincy Jones.

 

Marcs Filmwertung

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Twentieth Century Fox Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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