Journeyman

© Universum Film

Journeyman

UK 2017

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 93 Min.

Vertrieb: Universum Film

Filmzine-Review vom 14.10.2018

Der amtierende Weltmeister im Halbschwergewicht Matty Burton (Paddy Considine) steigt ein letztes Mal in den Ring, um nochmal das ganz große Geld abzukassieren. Er kann den Kampf gegen das junge Talent Andre „The Future“ Bright (Anthony Welsh) zwar nach Punkten gewinnen, muss aber schwere Kopftreffer einstecken. Zu Hause bricht Matty zusammen und verliert das Bewusstsein. Nach dem Koma und einer Operation kann er zwar zu seiner Frau (Jodie Whittaker, die neue Doctor Who) und Tochter zurück, aber die Diagnose Gedächtnisverlust trifft ihn schwer. In kleinen Schritten muss er lernen, wieder ins Leben zurückzufinden…

Zuletzt stieg man in Hollywood wieder im großen Stil in den Boxring: Southpaw mit Jake Gyllenhaal, Bleed for this mit Miles Teller, Hands of Stone mit Edgar Ramirez und Chuck – Der wahre Rocky mit Liev Schreiber. Alles zweifelslos sehenswerte Genrebeiträge, aber der beste Boxfilm der jüngeren Vergangenheit heißt Journeyman von und mit Paddy Considine. Journeyman ist ironischerweise sehr wahrscheinlich der Titel mit den wenigsten Kampfszenen und hinterlässt trotzdem den größten emotionalen Punch. Considines Darstellung eines taumelnden, traumatisierten Kämpfers, der erst wieder das Sprechen und einfachste motorische Fähigkeiten erlernen muss und während dieses Prozesses eine unerklärliche Gewaltbereitschaft entwickelt (und das schreiende Baby in der Waschmaschinentrommel ablegt), ist außerordentlich beeindruckend. Die Szene, in der er am Telefon herzzerreißend hilflos mit aller Macht versucht, seine Ehefrau (nicht minder fantastisch: Jodie Whittaker), die ihn zwischenzeitlich verlassen hat, zur Rückkehr zu bewegen, könnte nicht ergreifender sein. Fast hätte man sich deutlich mehr Szenen zwischen den beiden gewünscht, stattdessen findet der Boxer in der zweiten Hälften seinen Weg zurück zur alten Identität im Kreise seines Trainers und alter Weggefährten – Figuren, die nicht ansatzweise so interssant sind wie die pflegende Ehefrau.

 

Blu-ray Extras:

    • Dt. Trailer zum Film
    • Trailer zu 5 weiteren Titeln

 

Marcs Filmwertung

Nach schwerer Kopfverletzung fängt ein Champion wieder ganz von vorne an: Berührendes, großartig gespieltes Boxdrama von und mit Paddy Considine.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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