Le Passé – Das Vergangene
Frankreich 2013
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 130 Min.
Studio: France 3 Cinema
Vertrieb: Studiocanal
Filmzine-Review vom 17.08.2014
Nach 5 Jahren Trennung reist der Iraner Ahmad von Teheran zurück nach Paris, um mit Noch-Ehefrau Marie (Bérénice Bejo) die Scheidungspapiere zu unterzeichnen. Dort trifft er nicht nur auf seine beiden Stieftöchter, zu denen er ein ausgesprochen gutes Verhältnis pflegt, sondern auch auf Maries „Neuen“ (Tahar Ramin) und dessen Sohn. Die Kinder haben so ihre Probleme mit der Patchwork-Familie, und auch zwischen Marie und Samir ist nicht alles im Reinen…
2012 gewann der iranische Regisseur Asghar Farhadi mit Nadir und Simin – Eine Trennung den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. In Le Passé – Das Vergangene greift er nicht nur das Grundthema der Trennungsproblematik wieder auf, er wirft auch erneut Fragen nach Schuld und Verantwortung und den Konsequenzen des eigenen Handelns auf. Stück für Stück erfährt man mehr über die Hintergrundumstände der Beziehung zwischen Marie und Samir und mit jeder neuen Erkenntnis zwingt uns Farhadi zum Überdenken unseres moralischen Urteils. Ebenso wie bei Eine Trennung ist es auch bei Le Passé die enge Verwebung der vielen einzelnen Geschichten und Charaktere, die den Zuschauer in den Bann ziehen und dem Film seine gleichermaßen komplexe wie auch realistische Textur geben. Nur wenigen Filmemachern gelingt es, das echte Leben so faszinierend zu inszenieren wie Farhadi.
Einen wirklich interessanten Einblick in die Arbeit bei der Entstehung des Films bietet das knapp halbstündige Making of (mit dt. Untertiteln). Hier sitzt man mit am Besprechungstisch und kann für sich selbst vergleichen, ob und wie welche Pläne des Regisseurs letztendlich umgesetzt wurden.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Ali Mosaffa, Bérénice Bejo, Pauline Burlet, Tahar Rahim
Musik: Evgueni Galperine, Youli Galperine
Produzent(en): Alexandre Mallet-Guy