Nader und Simin – Eine Trennung

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Nader und Simin – Eine Trennung

Jodaeiye Nader az Simin

Iran 2011

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 118 Min.

Studio: Asghar Farhadi

Vertrieb: Alamode Film

Filmzine-Review vom 02.02.2012

Simin (Leila Hatami) möchte aus Mangel an Zukunftsperspektiven den Iran mit ihrer Tochter verlassen, ihr Mann Nader (Peyman Moaadi) ist gegen eine Auswanderung, denn er muss seinen alzheimerkranken Vater pflegen. Simins Scheidungsantrag (nur als geschiedene Frau könnte sie auswandern) wird abgelehnt, sie zieht vorübergehend zu ihren Eltern. Nader muss schnellstmöglich eine Betreuung für seinen Vater finden und stellt die schwangere Razieh als Haushälterin ein. Doch nach einem Zwischenfall nehmen die Dinge plötzlich eine unschöne Wendung…

Nader und Simin – Eine Trennung wird derzeit als heißer Favorit für den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film gehandelt. Überraschenderweise konnte das iranische Drama auch eine Nominierung für das beste Original-Drehbuch verbuchen – eine Ehre, die nicht-englischsprachigen Filmen nur äußerst selten zuteil wird. In der Tat legt Regisseur und Drehbuchschreiber Asghar Farhadi hier ein hochkarätiges und sensibel konzipiertes Skript vor, das durch seine Echtheit und Wahrhaftigkeit überzeugt. Der sich zuspitzende Konflikt zieht den Zuschauer von einer Seite auf die andere und wieder zurück, und lässt ihn an seinem eigenen Erinnerungsvermögen zweifeln – schließlich war man Zeuge aller bisherigen Vorfälle, doch wer lügt und wer sagt die Wahrheit oder liegt die Realität irgendwo dazwischen? Die fremden Gesellschaftsstrukturen im Iran, das unbekannte Rechtssystem und die strengen Regeln des Islam machen es einem nicht leicht, die Richterrolle zu übernehmen. Ebenso echt wie das Drehbuch sind auch die Darsteller, die nahezu komplett mit ihren Figuren verschmelzen. Dieser Anspruch der Realitätsnähe spiegelt sich auch im visuellen Stil des Films wider, die Bilder sind unprätentiös, fast schon dokumentarisch, und vermitteln so eine unmittelbare Nähe zwischen Zuschauer und Geschehen ohne abzulenken.

 

Ninas Filmwertung

Echt, ehrlich, emotional – tiefgründiges Trennungsdrama aus dem Iran.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Alamode Film kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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