Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (Transit Classics – Deluxe Edition)

© Universum Film

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Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (Transit Classics – Deluxe Edition)

D 1922

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 95 Min.

Studio: Prana Film

Vertrieb: Universum Film

Filmzine-Review vom 04.07.2014

Der junge Maklerangestellte Hutter (Gustav von Wangenheim) erhält den Auftrag, einem gewissen Graf Orlok (Max Schreck) in den Karpaten ein Kaufangebot zu machen. Angeblich ist der mysteriöse Graf an einer alten Ruine gegenüber Hutters Haus interessiert…
Friedrich Wilhelm Murnaus Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens war Anfang der 20er Jahre die erste Adaption von Bram Stokers weltberühmtem Roman Dracula. Da Murnau keinerlei Rechte an der Vorlage besaß, änderte er kurzerhand Namen (aus Dracula wurde Graf Orlok/Nosferatu, aus Jonathan Harker Thomas Hutter) und verlegte den britischen Schauplatz in das fiktive „Wisborg“ an die deutsche Ostseeküste. Als Stokers Witwe nach dem Kinostart von dem Projekt erfuhr, mussten 1925 nach einem Gerichtsbeschluss sämtliche Kopien des Films vernichtet werden. Glücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt bereits einige Kopien ins Ausland gebracht worden. Über 80 Jahre später gilt Murnaus Meisterwerk nach wie vor als der klassische Vampirfilm schlechthin. Seine filmische Umsetzung der Legende vom blutsaugenden Grafen aus Transsylvanien hat sich bis zum heutigen Zeitpunkt als stilbildender Vorläufer für unzählige Dracula-Filme durchgesetzt und den Vampir im Horrorgenre zweifelsohne als populär(st)e Figur etabliert. Der Schlüssel zum Erfolg lag u.a. in der alptraumhaft beängstigenden Darstellung von Max Schreck, der mit seinem kahlen Schädel, seinem hageren, skeletthaften Körper, den spinnenartigen Händen und natürlich den spitzen Vorderzähnen neben Bela Lugosi und Christopher Lee zum berühmtesten Vampir der Filmgeschichte wurde. Darüber hinaus gehört Nosferatu mit seiner düsteren Bildsprache und den eingebundenen Originallandschaftsaufnahmen natürlich auch zu den großen Klassikern des deutschen expressionistischen Stummfilms.

Wie schon bei dem DVD-Steelbook aus dem Jahr 2007 basiert das Bild der Blu-ray auf der Restauration von Luciano Berriatúa, die im Auftrag der Friedrich-Murnau-Stiftung in den Jahren 2005/06 erstellt wurde. Verlorene oder beschädigte Zwischentitel wurden für die Fassung digital bearbeitet und in Original-Typografie eingefügt. Der Zahn der Zeit lässt sich natürlich trotz des immensen technischen Aufwands nicht einfach so zurückdrehen, doch angesichts des hohen Alters kann man durchaus von einem gelungenen HD Transfer sprechen. Einige Schmutzpartikel oder Laufschrammen fallen da kaum negativ ins Gewicht. Der opulente Soundtrack von Hans Erdmann, der 2005 vom Orchester des Saarländischen Rundfunks neu eingespielt wurde, liegt nun in einer recht dynamischen DTS HD-Tonspur vor. Das Hauptfeature, eine knapp einstündige Dokumentation, wirft einen Blick auf Murnaus Karriere und geht hierbei ausführlich auf die Dreharbeiten zu Nosferatu ein. Besonders reizvoll: der Besuch von ehemaligen Originalschauplätzen (beispielsweise in Lübeck). Neu auf der Blu-ray: eine gut 25-minütige 8mm-Fassung mit Musik von Lucia Martinez. Deutlich mehr Bonusmaterialien und stimmigeres Cover-Artwork bietet das britische Steelbook aus der Reihe „Masters of Cinema“.

 

Marcs Filmwertung

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Universum Film kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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