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Once Upon a Time in Hollywood

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Once Upon a Time in… Hollywood

USA 2019

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 161 Min.

Vertrieb: Sony Pictures Entertainment

Filmzine-Review vom 22.12.2019

Los Angeles 1969: Der einstige TV-Serienstar Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) steht vor einem Karriereknick und sieht langsam aber sicher die Felle davonschwimmen. Produzent Marvin Schwarz (Al Pacino) rät ihm dazu, in Italien einige Filme zu drehen, natürlich in Begleitung von seinem Stuntdouble und Kumpel Cliff Booth (Brad Pitt). Währenddessen ziehen bei Rick direkt nebenan das angesagteste Paar Hollywoods ein: der polnische Regisseur Roman Polanski und dessen bezaubernde Frau Sharon Tate (Margot Robbie)…

Mit seinem mittlerweile neunten Werk Once Upon a Time in Hollywood gelingt Tarantino eine in jeder Einstellung hinreißende Hommage an Hollywoods Traumfabrik der ausgehenden 1960er-Jahre. Trotz der langen Laufzeit von über 2,5 Stunden erzählt OUATIH keinen Plot im traditionellen Sinn, sondern strukturiert reale Geschehnisse und Personen rund um seine Leidenschaft zum Hollywood-Kino der Vergangenheit. Das mag nicht immer spannend sein (mehr Jackie Brown als Kill Bill), unterstreicht aber dennoch die Fähigkeiten Tarantinos als meisterhafter Regisseur, denn kein anderer Film des Jahres ist vergleichbar selbstbewusst, ausgereift, stylisch und cool. Das Produktionsdesign ist dermaßen atemberaubend, dass man den Eindruck hat, Locations und Sets rund um den Hollywood Blvd. sind kurzerhand per Zeitmaschine in die Gegenwart gebeamt worden. In den Hauptrollen beweisen Leonardo DiCaprio und Brad Pitt sehr gute Chemie und laufen zur Höchstform auf. DiCaprio glänzt zunächst in diversen Ausschnitten seiner erfundenen Filmographie als starker Mann auf der Leinwand (u.a. in einer Szene, die aus Inglourious Basterds stammen könnte) und sorgt dann als jämmerliche Filmdiva hinter den Kulissen für Furore. Sein Highlight findet in der Drehpause der Western-Serie Lancer statt, in der er sich von seiner achtjährigen altklugen Co-Darstellerin zu Tränen rühren lässt. Brad Pitt darf als stets loyale rechte Hand in einer umstrittenen Szene Bruce Lee (Mike Moh) am Set vermöbeln und wird dann zum Protagonisten der hochspannenden Episode auf der Spahn Ranch, auf der er sich mit den durchgeknallten Manson-Jüngern herumschlagen muss. Margot Robbie hingegen hat als engelsgleiche Sharon Tate erstaunlich wenig Dialoge, schafft es aber mit ihrer Präsenz trotzdem die Figur mit Leben zu erfüllen. In einer der schönsten Szenen des Films besucht sie quasi inkognito die Kinovorstellung der Komödie The Wrecking Crew (dt. Titel Rollkommando), in der sie selbst auftritt und nicht ohne Stolz die Reaktionen des Publikums beobachtet.

Die Bildqualität ist der Blu-ray punktet mit exzellenter Schärfe und hervorragender Wiedergabe der überwiegend poppigen Farbpalette und ist jederzeit auf Referenzniveau. Die Extras sind kurz aber knackig und gehen über das übliche Werbe-Blabla hinaus. Die zusätzlichen/erweiterten Szenen zeigen einige Werbespots und einen weiteren Auftritt von Charles Manson (Damon Herriman, der Manson ebenfalls in der Netflix-Serie Mindhunter verkörpert). Kameramann Robert Richardson, der seit Kill Bill mit Tarantino zusammenarbeitet, darf zudem einige komplizierte Einstellungen und Techniken erklären.

 

Blu-ray Extras:

    • 7 zusätzliche/erweiterte Szenen (25 min)
    • Quentin Tarantinos Liebesbrief an Hollywood (5 min)
    • Bob Richardson: Für die Liebe zum Film (5 min)
    • Werkstatt-Gespräch: Die Autos von 1969 (6 min)
    • Hollywood rekonstruieren: Das Produktionsdesign von Once Upon A Time In Hollywood (9 min)
    • Die Mode von 1969 (7 min)
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Dank massiver Star-Power, viel Liebe zum Detail und cleverer Zitate gehört Tarantinos hinreißende Hommage an Hollywoods Traumfabrik zu den besten Filmen des 2019er Jahrgangs.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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