© Bildmaterial Studiocanal

One from the Heart

© Studiocanal/Arthaus

One from the Heart – Reprise & Original Cut (4K UHD)

USA 1981

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 94 Min.

Vertrieb: Studiocanal

VÖ-Datum: 09.03.2024

Filmzine-Review vom 27.03.2024

In Las Vegas sind Automechaniker Hank (Frederic Forrest) und die Reisebüroangestellte Frannie (Terri Garr) seit fünf Jahren ein Paar. Ausgerechnet am Jubiläumstag kriselt es zwischen den beiden. Zu viel Routine, zu wenig Liebe. Als Frannie davonläuft, ist Hank zunächst am Boden zerstört. Doch in den nächsten Stunden finden beide schnell Ablenkung – Frannie beim singenden Kellner Ray (Raul Julia) und Hank bei dem Zirkusmädchen Leila (Nastassja Kinski)…

Nach seinem Welterfolg mit Apocalypse Now erfüllte sich Francis Ford Coppola 1979 seinen größten Traum und kaufte sich für 6,7 Millionen ein Filmstudio. Aus dem „Hollywood General“ mit neun Hallen auf fünf Hektar wurde Zoetrope Studios. Seine Intention war es, inmitten der nimmersatten Hollywood-Maschinerie ein sicheres Plätzchen für seine eigenen Ideen zu errichten. Das erste reine Zoetrope-Projekt war dann die einfache Liebesromanze One from the Heart, die Coppolas Leidenschaft für klassische Musicals wiederbelebte. Tatsächlich gerieten die Dreharbeiten zu einer Geduldsprobe für alle Beteiligten. Coppolas Entscheidung, den Schauplatz Las Vegas (inklusive des Flughafens) komplett im Studio nachzubauen, blähte das Budget von 15 Millionen auf 23 Millionen auf. Für die fehlenden 8 Millionen musste der Filmemacher wieder einmal den eigenen Geldhahn anzapfen und sogar eines seiner Drehbücher an Paramount verkaufen. Mit Paramount, die One from the Heart als Verleih in die Kinos brachten, gab es dann auch weitere Steitigkeiten um den Final Cut. Als das Werk dann endlich in die Kinos kam, waren die Einspielergebnisse desaströs (eine Million) und leiteten mehr oder weniger den Bankrott des Studios ein. Als inhaltlich leicht verdauliches, technisch jedoch anspruchsvolles und phantasievolles Musical funktioniert One from the Heart allemal, wenngleich die (oscarnominierte) Musik von Tom Waits nicht wirklich zum Mitwippen einlädt und ein wenig aus der Zeit gefallen ist. In den Hauptrollen gefallen Frederic Forrest und Terri Garr, doch den größten Eindruck hinterlässt das nachgebaute, bewusst artifizielle Las Vegas.

Bei Studiocanal erscheint One from the Heart nach aufwendiger 4K-Restaurierung im neuen (leicht verkürzten) Reprise Cut. Die Collector’s Edition beinhaltet aber auch den Original Cut aus dem Jahr 1982 in 4K UHD. In beiden Fassungen wird der Film dank fantastischer, strahlender Bildqualität mit authentischem Vegas-Glitzer-Flair zu neuem Leben erweckt. Auch das umfangreiche Bonusmaterial lässt keine Wünsche offen. Neben Making of, geschnittenen Szenen, einer Hommage an Zoetrope Studios und zusätzlicher Musik von Tom Waits ist besonders der Beitrag mit Edelfan Baz Luhrmann unbedingt sehenswert.

4K UHD Extras:

Disc 1

    • Reprise Cut (94 min)
    • Audiokommentar mit Francis Ford Coppola
    • Der Look von One from the Heart (17 min)
    • Die Besetzung von One from the Heart (22 min)
    • Die Choreografie von One from the Heart (25 min)
    • Das Musical neu erfinden: Baz Luhrmann über One from the Heart (25 min)
    • One from the Heart: Reprise – Restaurationsvergleich (4 min)
    • US-Trailer zum Film (2024)

Disc 2

    • 1982 Cut (103 min)
    • Das Making of zu One from the Heart (23 min)
    • The Dream Studio (28 min)
    • The Electronic Cinema (10 min)
    • Tom Waits und die Musik aus One from the Heart (13 min)
    • 12 geschnittene Szenen (34 min)
    • Die Proben (5-teilig, 9 min)
    • Francis Ford Coppola spricht zu den Veranstaltern (2 min)
    • Pressekonferenz 1981 (8 min)
    • Musikvideo: This One’s from the Heart
    • Stop-Motion-Demo (3 min)
    • The Tom Wait’s Score – 6 alternative Stücke (24 min)
    • Trailer zum Film (1982 + 2003)

 

Marcs Filmwertung

Coppolas Mischung aus klassischer Liebesromanze und visuell neongrellem Vegas-Musical wirkt auch dank der fantastischen 4K-Restaurierung lebendiger denn je.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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