Rocketman

© Universal Pictures Home Entertainment

Rocketman (4K UHD)

USA 2018

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 121 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 21.10.2019

England in den 1950ern: Reginald „Reggie“ Dwight wächst in den Nachkriegsjahren bei seiner Mutter Sheila (Bryce Dallas Howard) und bei seinem Vater Stanley (Steven Mackintosh), der keinerlei Interesse an dem Jungen hat, auf. Früh wird Reggies Talent für das Klavierpiel entdeckt und bereits mit 11 Jahren erhält er ein Nachwuchsstipendium an der Londoner Royal Academy of Music. Mitte der 1960er gründet er die Band Bluesology, mit der er in England tourende US Blues-Musiker begleitet. 1967 trifft er den Songwriter Bernie Taupin (Jamie Bell), mit dem er sich auf Anhieb glänzend versteht. Es dauert nicht lang, bis Reggie den ersten Plattenvertrag unter Dach und Fach hat, jetzt aber unter dem Künstlernamen Elton John (Taron Egerton). Die erste US-Tour mit gefeierten Auftritten im „Troubadour“ in L. A. ist der Startschuss zu einer bespiellosen Karriere als Weltstar…

Nachdem Dexter Fletcher schon bei Bohemian Rhapsody die Kastanien aus dem Feuer holen musste und den ursprünglichen Regisseur Bryan Singer ersetzte, beweist der Brite mit Rocketman abermals seine Qualitäten als Biopic-Experte. Fletcher ist voll in seinem Element und fast schon der Star dieser Show, ein Filmemacher, dessen Begeisterung für musikalisches Geschichtenerzählen durch jedes Bild schimmert und fast alle emotionalen Höhen trifft. Passend zu Elton John und seinen schrillen und extravaganten Bühnenverkleidungen ist Rocketman dabei formal deutlich an ein Muscial angelehnt, inklusive surreal wechselnder Szenenbilder. Statt konventionell und chronologisch die biografischen Eckpunkte abzuarbeiten, offenbart der Sänger in der Rahmenhandlung in einer Art therapeutischer Selbsthilfegruppe (in der er sich als Alkoholiker, Kokainsüchtiger, Sexsüchtiger, Bulimiker und Shopaholic vorstellt) wichtige Stationen seiner Karriere. Elton John war übrigens als Berater und Geschäftspartner an der Gestaltung des Films beteiligt und sollte besonders mit Hauptdarsteller Taron Egerton (mit dem er in Kingsman: The Golden Circle zusammen aufgetreten ist) mehr als zufrieden sein. Egerton singt alle Songs selbst und tritt mindestens so leidenschaftlich und verletztlich auf wie zuletzt der oscarprämierte Rami Malek als Freddy Mercury. Herausragend ist sicherlich der Auftritt im Troubador, bei dem der Rocketman am Piano abhebt und über die Bühne zu fliegen scheint.

Die 4K UHD-Scheibe liefert ein phantastisches, sehr lebendiges Bild, das nicht nur Elton Johns orangefarbenes Vogelkostüm zum Leben erweckt. Der sehr effektive Dolby Atmos-Track (nur in der Originalversion) kommt insbesondere bei den Konzertauftritten zum Tragen. Auch die Extras (auf der Blu-ray) sind dank diverser Featurettes und gelöschter und erweiterter Szenen sehr abwechlungsreich. Zudem können Fans beim Sing-Along gleich 13 große Hits mitschmettern.

 

Blu-ray Extras:

    • Erweiterte Musical-Szenen (15 min)
    • Gelöschte und erweiterte Szenen (20 min)
    • Sing-Along Version mit 13 ausgewählten Songs (36 min)
    • It’s Going to Be a Wild Ride: Creative Vision (7 min)
    • Becoming Elton: Taron’s Transformation (8 min)
    • Larger Than Life: Production Design and Costuming (9 min)
    • Full Tilt: Staging the Musical Numbers (10 min)
    • Music Reimagined: The Studio Sessions (10 min)
    • Rocketman Jukebox (53 min)

 

Marcs Filmwertung

I am still standing: Sehr unterhaltsame Hommage an einen der größten britischen Popstars inklusive quitschbunter Musicaleinlagen.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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