Piraten
Pirates
Tunesien | Frankreich 1986
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 113 Min.
Studio: Carthago Films
Vertrieb: Concorde Home Entertainment
Filmzine-Review vom 13.02.2003
Der Pirat ‚Captain Red’ (Walter Matthau) und sein Untergebener ‚Frosch’ (Cris Campion) sitzen mitten im Ozean auf einem Floß und gleichzeitig in der Patsche. Des Captains Schiff wurde versenkt und der Rest seiner Mannschaft ist ihm untreu geworden. Doch als eine spanische Galeone mit goldenem Aztekenthron an Bord ihren Kurs kreuzt, sieht Captain Red nur noch Gold und versucht unter widrigsten Umständen und um jeden Preis an den Schatz heranzukommen.
Im Jahr 1986 legte Roman Polanski nach 7 Jahren Abstinenz vom Filmemachen mit Piraten den Nachfolger zu Tess vor. Dabei ist Piraten nicht unbedingt ein Film geworden, wie man ihn von Polanski erwartet hätte. Der Grund dafür ist einfach: dem Streifen fehlt so ziemlich alles, was bisherige Polanski-Werke auszeichnete. Die Geschichte ist die Standard-Piraten-Erzählung, jeglicher ironischer Unterton wird vermisst, und so richtig in die Gänge will der Film (trotz zahlreicher Schlachten und Meutereien) nicht kommen.
Man wähnt sich eher in einer erzählerischen Flaute und wird zum Ausloten der filmischen Untiefen gezwungen, so träge kommt diese Ausstattungsklamotte daher. Einzig Walter Matthaus abgrundtiefer Cockney Akzent (in der englischen Sprachfassung) vermag hin und wieder ein Schmunzeln hervorzurufen. Man merkt Piraten zwar an, dass er unter den Produktionsumständen, die mehr als schwierig gewesen sein sollen, zu leiden hatte, nicht aber, dass es sich hierbei um ein erklärtes Traumprojekt Polanskis handelte. Dass sich kein großes Studio für die Finanzierung zur Verfügung stellen wollte, verwundert wenig.
Dem unspektakulären Film trägt die DVD auf ihre Weise Rechnung: Das Bild ist etwas blass und es scheint, als ob ein Rauschfilter darüber gelegt worden sei. Anders kann man sich die leichte, aber permanente Unschärfe kaum erklären. Als Extras hat sich der Hersteller einzig bei den Texttafeln ins Zeug gelegt, Schmökern kann man hier fast so lange wie der Film selber dauert. Der auf der Hülle angepriesene DVD-Rom Part ist jedoch ein Scherz – lediglich ein Link zur Concorde-Homepage verbirgt sich dahinter.
Arnos Filmwertung
Müde Piratenklamotte, ohne Tiefgang und Phantasie inszeniert. Wahrscheinlich Polanskis schwächster Film.
- Basil, der große Mäusedetektiv (Special Collection) - 14. Mai 2003
- David Gilmour – In Concert - 7. Mai 2003
- Insomnia – Schlaflos - 1. April 2003
- Die amerikanische Nacht - 12. März 2003
Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Cris Campion, Walter Matthau
Musik: Philippe Sarde
Produzent(en): Tarek Ben Ammar