Roskilde
Dänemark 2008
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 96 Min.
Vertrieb: edel entertainment
Filmzine-Review vom 10.07.2009
Sommerzeit ist Festivalzeit – ob Hurricane, Rock am Ring oder Bizarre, überall wird gerockt, gesumpft, gefeiert. Das dänische Roskilde-Festival versteht sich bereits seit 1971 (der Eintritt kostete damals umgerechnet 4 Euro) als legitimer Woodstock-Nachfolger. Die Doku Roskilde wirft einen Blick hinter die Kulissen des von ehrenamtlichen Helfern organisierten Riesen-Events, dessen Gewinne komplett an gemeinnützige Organisationen gespendet werden, und nimmt dabei die Perspektiven von Besuchern, Veranstaltern und Künstlern ein. Die traurige Katastrophe aus dem Jahr 2000, bei der während des Auftritts von Pearl Jam neun Besucher in den Menschenmassen erdrückt wurden, bleibt selbstverständlich nicht unerwähnt, wird allerdings recht lieblos abgekanzelt. Dass das Thema eingeleitet wird von Placebos Performance von „Infra-Red“ mit dem Refrain „Someone call the ambulance, there’s gonna be an accident“ mag unbeabsichtigt sein, wirkt aber dennoch geschmacklos. Leider geben auch die über acht Jahre zusammengetragenen Bilder von schwitzenden Fans, Dixie-Klos, Zeltplatzmief und Lagerfeuerromantik letztendlich nicht mehr her als eine Spiegel-TV-Reportage. Wer schon mal da war, in dem werden Erinnerungen wach, für alle anderen sind Musik-DVDs ihrer Lieblingsbands vermutlich interessanter. Die vereinzelten Musikeinlagen (u.a. Editors, Franz Ferdinand, Sonic Youth) lassen sich praktischerweise auch direkt aus dem Hauptmenü anwählen. Das deutsche Voiceover wirkt an vielen Stellen unpassend, für die dänische Originaltonspur stehen hingegen nur englische Untertitel zur Verfügung.
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