Sommer vorm Balkon

© Warner Home Video

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Sommer vorm Balkon

D 2005

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 110 Min.

Studio: X-Filme Creative Pool

Vertrieb: Warner Home Video

Filmzine-Review vom 09.09.2006

Es ist Sommer in der Hauptstadt. Auf dem Balkon eines Berliner Mietshauses philosophieren die Freundinnen Katrin (geschieden mit Kind, arbeitslos, zurückhaltend, bedenklich trinkfest) und Nike (Altenpflegerin mit Vorliebe für String-Tangas, vorlaut, unglücklicher Single) über das Leben und die Liebe…

Sommer vorm Balkon ist ein richtig schöner Berlin-Film geworden, der Lust macht auf laue Sommernächte im Freien bei einem Gläschen Rotwein. Im Gegensatz zu Andreas Dresens erstem Werk, dem dogma-verwackelten, miefigen Improvisations-Ost-Drama Halbe Treppe mit Schlechte-Laune-Garantie, geht es hier deutlich erquickender zur Sache und nirgendwo könnte diese Geschichte einen besseren Schauplatz finden als in den atmosphärischen Vierteln der Hauptstadt. Genau wie die Kamera nah an den Gesichtern ist, ist der Film stets nah am Leben und deshalb funktioniert die präzise beobachtete Komödie, die keinesfalls nur Höhen, sondern auch Tiefen zeigt, aber trotzdem ihren angenehm leichtfüßigen Unterton nicht verliert. Der zu einem guten Teil aus Schlagern bestehende Soundtrack tut sein übriges und passt in jede Szene wie die Faust aufs Auge – nirgendwo sonst könnte man Nana Mouskouris „Guten Morgen Sonnenschein“ ertragen, als in Nikes Küche mit dem herrlich unausstehlichen Trucker Ronald im Unterhemd am Frühstückstisch.

Für den Audiokommentar zum Film und zu den nicht verwendeten Szenen hat sich Regisseur Andreas Dresen mit dem Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase (Ich war neunzehn, Die Stille nach dem Schuss) zusammengesetzt, der als erfolgreichster DDR-Autor auf ein immenses Grundwissen zurückgreifen kann.

 

Ninas Filmwertung

Voll das Leben – unbeschwerte Tragikkomödie made in Berlin.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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