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The Last Showgirl

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The Last Showgirl

USA 2024

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 90 Min.

Vertrieb: Constantin Film

VÖ-Datum: 12.06.2025

Filmzine-Review vom 10.06.2025

Shelly (Pamela Anderson) ist ein Vegas-Showgirl der alten Schule. Die „Razzle Dazzle Show” läuft seit 30 Jahren auf dem Strip, doch der angestaubte Revueabend mit freizügigen Kostümen und Federputz auf dem Kopf zieht kaum noch Zuschauer an. Für Shelly bricht – mehr als für ihre jungen Kolleginnen – eine Welt zusammen. Ihre beste Freundin Annette (Jamie Lee Curtis), die in einem Casino Cocktails serviert, sehnt sich ebenfalls nach dem Glanz alter Tage zurück, als sie noch begehrt wurde. Nebenbei versucht Shelly, die Beziehung zu ihrer entfremdeten Tochter Hannah (Billie Lourd) wieder zu kitten …

Viele Jahre war es still gewesen um Pamela Anderson, bis die hulu-Serie Pam & Tommy mit Lily James sie wieder ins Gespräch brachte. In der Dokumentation Pamela: Eine Liebesgeschichte erzählte sie 2023 ihre Geschichte selbst und machte in jüngerer Zeit durch ihr natürliches Auftreten ohne Make-up von sich reden. Nun hat Gia Coppola (eine Enkelin von Francis Ford Coppola) ihr in The Last Showgirl die Hauptrolle gegeben, die sie souverän ausfüllt. Anderson war in diesem Fall die absolute Wunschbesetzung der Regisseurin. Nachdem Andersons Agentin umgehend eine Absage erteilt hatte (ohne ihre Klientin zu fragen), gelang es Coppola, Pamela über ihren Sohn Brandon doch noch das Drehbuch zukommen zu lassen. Die Story erinnert ein wenig an The Wrestler mit Mickey Rourke, wo ein ramponierter Wrestling-Star krampfhaft an seiner Showkarriere festhält, die sein ganzes Leben war, und nebenbei versucht, wieder Kontakt zu seiner Tochter aufzunehmen. Im Vergleich dazu bleibt The Last Showgirl sehr an der Oberfläche und verliert sich oft in visuellen Capriolen. Mehrmals ist dabei Anderson irgendwo auf einem Hoteldach vor unscharfer Glitzerkulisse zu sehen, die ihr zu Füßen liegt. Ganz gut herausgearbeitet ist aber die Schere, die zwischen Selbstwahrnehmung und Realität klafft: Was für Shelly Pariser Kleinkunst mit Kultcharakter ist, stellt sich von außen betrachtet (und auch in den Augen ihrer Tochter, die sie einst für ihre Showkarriere an eine Pflegefamilie abgab) als aus der Zeit gefallene Nacktrevue dar. Ebenso großartig wie befremdlich sind die Szenen mit Jamie Lee Curtis, deren abgehalfterte, sonnenbankgegerbte Figur mit ihrem in den 80ern hängengebliebenen Make-up auf einer kleinen Minibühne mitten im Casino eine komplett unbeachtete Solonummer tanzt. Die interessante Frage, was mit all den dekorativen Frauen in Las Vegas geschieht, sobald diese eine gewisse Altersgrenze überschritten haben und vom Nachwuchs aus dem Rampenlicht gedrängt werden, beantwortet das Drama anhand dieser zwei Beispiele. Dennoch bleibt am Ende das Gefühl, dass hier irgendwo ein noch besserer Film schlummert, der nicht ganz herausgekitzelt wurde.

Blu-ray Extras:

    • Dt. und US-Trailer zum Film
    • Trailer zu 6 weiteren Titeln

 

Ninas Filmwertung

The Show Must Go On: Eigenwillig gefilmtes Vegas-Drama mit Pamela Anderson, dem etwas mehr Tiefgang gut getan hätte.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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