verrückt/schön
crazy/beautiful
USA 2001
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 95 Min.
Studio: Touchstone Pictures
Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment
Filmzine-Review vom 24.10.2002
Als Nicole (Kirsten Dunst, Bring It On, Spider-Man) und Carlos (Jay Hernandez) sich kennenlernen, treffen zwei Welten aufeinander. Sie ist Tochter reicher Eltern und lebt für Drogen und Parties, er ist im „Ghetto“ von L.A. groß geworden und arbeitet mit viel Ehrgeiz auf eine Karriere als Pilot hin. Es kommt, wie es kommen muss: ‚Romeo und Julia‘ verlieben sich…
Zugegeben, verrückt/schön klingt im ersten Moment wie der millionste Abklatsch von Shakespeare’s klassischer Romanze. Aber Regisseur John Stockwell gelingt es, aus der im Prinzip ausgelutschten Story eine überaus fesselnde Liebesgeschichte, vor allem aber einen bewegenden und ehrlichen Film zu machen. Das fängt bereits damit an, dass verrückt/schön weder Beverly Hills-Modepüppchen noch „schöne, heile Welt“-Bilder aufweisen kann. Mit Ausnahme von Kirsten Dunst, die im übrigen eine brilliante Performance präsentiert, hat man auf große Namen nahezu gänzlich verzichtet. Für die Nebenrollen wurde direkt an den Highschools gecastet und dabei eine authentische Besetzung zusammengestellt, die insbesondere die am Rande immer wieder angerissenen „Klassenkämpfe“ unverkrampft und klischeefrei rüberbringt. Neben den ausnahmslos überzeugenden schauspielerischen Leistungen (bemerkenswert auch Bruce Davison (X-Men)als Nicoles Vater) machen aber auch Story und Erzählweise verrückt/schön zu einem eher ungewöhnlichen Filmerlebnis. Wenig ist hier vorhersehbar, vieles überraschend, und vor allem hat man trotz der zum Teil sehr dramatischen Ereignisse nie das Gefühl, dass irgendetwas überzogen oder verfälscht wird. Die visuelle Darstellung des Films macht einen weiteren Schritt weg von der Hollywood-typischen Massenware: keine weichgezeichneten, „schönen“ Aufnahmen, sondern durch einen dezenten Blaustich unterstützte kühle Bilder kennzeichnen die Atmosphäre.
Die Ausstattung der DVD zeichnet sich in erster Linie durch Qualität aus: ein Audiokommentar mit Regisseur und Hauptdarstellerin, ein gut gemachtes Making Of, Deleted Scenes und ein Trailer sind zwar nicht wirklich viel, dafür aber allesamt gut und nicht lieblos zusammengeschustert. Der Surround-Sound hält sich genrebedingt eher zurück, sorgt aber im Musik-Bereich für einen guten Raumklang; das klare Bild setzt die beabsichtigte kalte Atmosphäre überzeugend um.
Katjas Filmwertung
Authentisch, ehrlich und bemerkenswert: etwas andere Teenie-Romanze mit einer überragenden Hauptdarstellerin und vielen beeindruckenden Schauspiel-Talenten.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Bruce Davison, Jay Hernandez, Kirsten Dunst
Produzent(en): Harry J. Ufland, Mary Jane Ufland, Rachel Pfeffer