Vielleicht lieber morgen

© Alive

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Vielleicht lieber morgen

The Perks of Being a Wallflower

USA 2012

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 103 Min.

Studio: Summit Entertainment

Vertrieb: Alive

Filmzine-Review vom 29.03.2013

Der schüchterne Charlie (Logan Lerman) ist neu an der High School. Die älteren Halbgeschwister Patrick (Ezra Miller) und Sam (Emma Watson) nehmen den verunsicherten Außenseiter unter ihre Fittiche. Am Ende des Schuljahres wird Charlie viel gelernt haben – über Literatur, Drogen, Alkohol, seine Vergangenheit, Mädchen – und über Freundschaft…

Das ungelenk titulierte Coming-of-Age-Drama Vielleicht lieber morgen basiert auf dem 1999 von Stephen Chbosky veröffentlichten, vielgelobten Roman „Das ist also mein Leben“, im Original übrigens mit dem wohlklingenden Titel The Perks of Being a Wallflower. Bemerkenswert: der Autor höchstpersönlich nahm für die Verfilmung im Regiesessel Platz – und macht seine Sache mehr als gut. Der in Briefform gehaltene Jugendroman ist exzellent besetzt, von den Nebenrollen (Paul Rudd als einflussnehmender und verständnisvoller Englischlehrer, Joan Cusack als Therapeutin, Melanie Lynskey als Charlies Tante) bis hin zum Hauptdarstellertrio. Dabei ist völlig klar, dass der sympathisch zurückhaltende Logan Lerman von seinen beiden „Mentoren“ Emma Watson und Ezra Miller überstrahlt wird und werden muss. Watson mit mühelosem Ami-Akzent hat das olle Zaubergewand an den Nagel gehängt und bekommt hier ihre eigene Coming-of-Age-Rolle, die sie mit viel Herz ausfüllt. In Sachen Leinwandpräsenz stiehlt jedoch Ezra Miller allen die Show. Der charismatische 20-Jährige, der schon in We need to talk about Kevin eine mehr als eindringliche Performance ablieferte, zählt nicht zu Unrecht zu den interessantesten und vielversprechendsten neuen Gesichtern Hollywoods. Aber zurück zum Regisseur: dass der Autor selbst sein Werk wohl immer noch am besten versteht, leuchtet ein, und so wird garantiert niemand von der intelligenten und angenehm unklamaukigen Romanverfilmung enttäuscht sein – zumal die Anfang der 90er angesiedelte Geschichte mit einem hervorragenden Soundtrack (David Bowie, The Smiths, New Order, Sonic Youth) garniert ist.

Dass sich die Cast-Mitglieder auch privat gut verstanden und angefreundet haben und diese günstige Chemie auf das Set übertragen haben, davon kann man sich in dem Feature „Best Summer Ever“ überzeugen. Zudem steuert das ganze Team zusammen mit dem Regisseur einen anekdotenreichen Audiokommentar bei, Chbosky selbst spricht noch einen eigenen Kommentar, in dem er näher auf seinen persönlichen Bezug zu dem Stoff eingeht.

 

Ninas Filmwertung

Ehrlich, intelligent, wahr – ernsthaftes Highschool-Drama mit exzellentem Soundtrack.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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