Walk the Line (Special Edition, 2 DVDs)

© 20th Century Fox Home Entertainment

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Walk the Line (Special Edition, 2 DVDs)

USA 2005

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 130 Min.

Studio: 20th Century Fox

Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment

Filmzine-Review vom 10.12.2006

Country-Legende Johnny Cash (Joaquin Phoenix) kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Nach einer schweren Kindheit, in der ihn sein Vater für den Tod seines Bruders verantwortlich machte und ihn seinen Zorn bei jeder Gelegenheit spüren ließ, führte er zunächst das unspektakuläre, kleinbürgerliche Leben eines Vertreters. Schließlich schaffte er mit seiner Band den Durchbruch und sorgte fortan als rebellischer „Man in Black“ für jede Menge Wirbel in der Country-Szene. Er verfiel dem Alkohol und Drogen, verliebte sich in die Bühnenkollegin June Carter (Reese Witherspoon) und gab legendäre Konzerte in den Gefängnissen Folsom und San Quentin…

Johnny Cashs Lebensgeschichte ist so klischee- und formelhaft, dass sie für eine Verfilmung schon beinahe zu langweilig wäre – wäre sie nicht tatsächlich wahr. Walk the Line ist eine eher episodische Biografie des Künstlers, die sich nach einem kurzen Abstecher in seine Kindheit im Wesentlichen auf die Jahre zwischen 1955 and 1968 konzentriert, in denen er Berühmtheit erlangte, seine schwersten Suchtprobleme bewältigen musste und eine Beziehung zum ehemaligen Kinderstar June Carter aufbaute. Was den Film einzigartig macht, ist die Leistung der Schauspieler: Joaquin Phoenix verliert sich geradezu in seiner Rolle, versprüht mit seinen dunklen Augen und der hochgezogenen Oberlippe einen unwiderstehlichen Bad Boy-Charme und haut mit einer schlicht unglaublichen Gesangsdarbietung, besonders in den tiefen Tonlagen, wirklich jeden aus dem Sessel. Den Oscar durfte allerdings Reese Witherspoon mit nach Hause nehmen, sie bringt mit ihrer strahlenden Erscheinung erfrischende Lebendigkeit auf die Leinwand und hat sich spätestens mit dieser Rolle als ernstzunehmende Schauspielerin etabliert. Kritiker mögen bemängeln, der Film würde lediglich einzelne Stationen abgrasen und zu wenig auf Cashs Einfluss auf die Musikszene eingehen, doch angesichts des phänomenalen Unterhaltungswerts ist dies ohne weiteres verzeihlich.
Was der Silberling soundtechnisch draufhat, wird gleich zu Anfang beim berühmten Gefängnisauftritt deutlich, den der DTS-Track phänomenal einfängt.

Regisseur James Mangold kommentiert nicht nur den Film sondern auch 10 entfallene Szenen, die sich ebenfalls auf der ersten Disc befinden. Auf der Bonus-DVD kann man sich zunächst 8 erweiterte Musikszenen zu Gemüte führen. Daneben widmen sich weitere kurze Features der Besetzung, der Beziehung zwischen Cash und Carter und der Legende des Man in Black aus Sicht von Freunden und Verwandten. Auch das 20-minütige Making of ist informativ und sehenswert.

 

Ninas Filmwertung

Herausragend gespieltes Porträt einer Legende: Phoenix und Witherspoon in Höchstform.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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