Yes – Symphonic Live
GB 2001
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 194 Min.
Studio: Eagle Rock
Vertrieb: Eagle Vision
Filmzine-Review vom 28.10.2002
Yes haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. 1968 gegründet, begannen schon zwei Jahre später die ersten Mitglieder die Band zu verlassen. Es folgte ein stetes Hin und Her, Rein und Raus, das dem Erfolg der Band jedoch kaum Abbruch getan hat – selbst dann nicht, als vier der frühen Bandmitglieder 1988 aus lizenzrechtlichen Gründen unter dem Namen „Anderson, Bruford, Wakeman and Howe“ firmieren mussten. Mit anspruchsvollen Texten und aufwendigen Kompositionen haben sie sich über 30 Jahre ihren Platz in der Rockgeschichte gesichert, ohne dabei die Charts auf und ab zu stürmen – und auch im 21. Jahrhundert füllen sie mit ihrer Symphonic Live-Tour noch immer Hallen, auch wenn diese mittlerweile zu bestuhlten Konzertsälen geworden sind.
In einer ihrer älteren Besetzungen (mit Steve Howe an der Gitarre, Chris Squire am Bass und Alan White am Schlagzeug) trat die Band um Sänger Jon Anderson im November 2001 in Amsterdam auf. Yes haben immer schon orchestralen Rock gespielt, insofern fällt die Steigerung in Form der musikalischen Begleitung durch das European Festival Orchester auf Symphonic Live klangtechnisch kaum noch auf. Die ausladende Art, die die Musik von Yes seit Jahrzehnten kennzeichnet, manifestiert sich dabei aber nicht nur im bombastischen Sound, sondern auch in der Tatsache, dass die vier Altrocker es schaffen, ein beinahe dreistündiges Konzert mit gerade mal 14 Songs (inklusive Intro) zu bestreiten – macht eine durchschnittliche Songlänge von knapp 12 Minuten… Dabei fehlen allerdings weder ausführliche Gitarren-Soli von Steve Howe noch die großen Erfolge der Band – bis hin zum internationalen Top Ten-Hit Owner Of A Lonely Heart.
Im Vergleich zum überdurchschnittlich langen Konzertmitschnitt (mit optionalen onScreen-Animationen) ist die Bonusdisc eher mager bestückt: neben einem Video zu Don’t Go sowie einer gut halbstündigen Dokumentation (leider ohne Untertitel) wäre sicher noch Platz gewesen. Der in drei Formaten vorliegende Sound ist kristallklar und perfekt gesplittet – fast schon zu perfekt, denn statt nach Konzertsaal klingt das ganze meist eher nach Studio. Dennoch: eine echte Zerreißprobe für die Surround-Boxen…
Katjas Filmwertung
Bombast-Rock im Bombast-Sound. Must have-DVD für jeden Yes-Fan, leider nicht ganz billig.
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