Ziemlich beste Freunde

© Senator Home Entertainment

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Ziemlich beste Freunde

Intouchables

Frankreich 2011

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 109 Min.

Studio: Quad Productions

Vertrieb: Senator Home Entertainment

Filmzine-Review vom 08.09.2012

Nach einem Paragliding-Unfall ist Philippe (François Cluzet) von den Halswirbeln abwärts gelähmt. Bei der Suche nach einer Pflegekraft fällt seine Wahl auf den kodderschnäuzigen Driss (Omar Sy). Der junge Mann aus der Banlieue wollte sich eigentlich nur eine Unterschrift für seinen Antrag auf Arbeitslosengeld abholen, stattdessen füttert, wäscht und chauffiert er von nun an tagtäglich seinen neuen Arbeitgeber. Zwischen dem ungleichen Paar entsteht schon bald eine Verbundenheit, aus der sich schließlich eine sehr ungewöhnliche Freunschaft entwickelt…

Die wahre Geschichte des Champagnermoguls Philippe Pozzo di Borgo und seines Pflegers hat alles, was eine gute Story braucht: Dramaturgie, Gefühl und Humor. Und davon jeweils jede Menge. Die beiden Männer könnten unterschiedlicher kaum sein – Philippe ist kulturell gebildet, interessiert sich für Kunst, Poesie und klassische Musik. Driss ist ein kleiner Taugenichts, der am liebsten Frauen klarmacht und auf Earth Wind and Fire abfährt. Doch Philippe imponiert, wie Driss in seiner direkten Art völlig vorurteilsfrei auf ihn zugeht und ihn nicht mit Samthandschuhen anfasst. Vom gemeinsamen Alltag profitieren beide Seiten: Philippe beginnt langsam wieder aufzublühen, fühlt sich ernst genommen, spürt wie Driss instinktiv zu unkonventionellen Mitteln greift, um verschiedenste Situationen zu meistern und ihm zu helfen. Die Verantwortung, die er als Pfleger trägt, und die Erfolge, die er erzielt, stärken wiederum das Selbstvertrauen von Driss, dessen Leben nach einem kurzen Gefängnisaufenthalt wieder Struktur und Sinn bekommt. Wäre dies alles nicht zumindest so ähnlich tatsächlich passiert, könnte man Ziemlich beste Freunde für eine klischeebehaftete, stereotype Weichspülkomödie halten, doch das Wissen um den realen Hintergrund macht den dritterfolgreichsten Film aller Zeiten in Frankreich zu einem wahren Feelgood-Movie.

 

Ninas Filmwertung

Humorvoll, rührend, lebensbejahend – Frank Capra hätte diesen Film gern gedreht!

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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