© PLAION PICTURES

28 Years Later (4K UHD Limited Steelbook)

Großbritannien / USA 2025

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 116 Min.

Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment (Plaion Pictures)

VÖ-Datum: 09.10.2025

Filmzine-Review vom 13.10.2025

Drei Jahrzehnte nach dem Ausbruch des Rage-Virus bleibt das Vereinigte Königreich im Ausnahmezustand. Auf einer kleinen Insel, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist, der bei Flut fast den ganzen Tag über verschwindet, hat sich eine kleine Gemeinde Überlebender zusammengefunden. Dazu gehört auch Jamie (Aaron Taylor-Johnson), der mit seinem Sohn Spike (Alfie Williams) und seiner schwerkranken Ehefrau Isla (Jodie Comer) fester Teil der Community ist. Als Teil einer Zeremonie auf dem Weg zum Erwachsenwerden muss der zwölfjährige Spike – unter dem Schutz seines Vaters – eine Nacht auf dem gefährlichen Festland verbringen. Die Prüfung besteht er zwar, doch nachdem er von der Existenz eines mysteriösen Arztes (Ralph Fiennes) erfahren hat, hofft er auf ein Heilmittel für seine kranke Mutter. Zusammen mit ihr macht er sich auf den Weg und stellt sich abermals den Infizierten, die sich auch längst weiterentwickelt haben…

2025 war bisher mit den drei überraschend erfolgreichen Genre-Knallern Blood & Sinners, Weapons und 28 Years Later ein starkes Jahr für den Horrorfilm. Bei Danny Boyles Rückkehr zu seinen Zombies bzw. dem Rage-Virus kam der Erfolg wahrscheinlich nicht ganz so überraschend, denn schon der erste Trailer war letztes Jahr im Netz eine Sensation und schürte Vorfreude. Als reines Horrorspektakel ist 28 Years Later besonders in der ersten Hälfte packend und voller Adrenalin. Das Festland strahlt ein allgegenwärtiges Gefühl unmittelbarer Gefahr aus und wenn die Infizierten auftauchen, ist die Spannung kaum auszuhalten. Sehr interessant ist deren Evolution, denn mittlerweile gibt es mehrere Arten: Neben den traditionell schnellen Läufern tauchen nun auch langsame, dicke Mutationen auf, die schneckenähnlich am Boden kauern. Am furchterregendsten sind aber die intelligenteren und stärkeren Anführer, die sogenanten „Alphas“, die eine Predator-ähnliche Vorliebe dafür haben, komplette Wirbelsäulen aus Körpern zu reißen. Neben den Horror-Aspekten glänzt das Drehbuch (wieder von Alex Garland) mit einigen cleveren thematischen Anspielungen, denn die Analogie zum Brexit und dem von der Welt abgeschotteten Großbritannien ist überdeutlich. Einige der innovativen Kameratechniken, die Boyle und sein Kameramann Anthony Dod Mantle eingeführt haben, wirken zunächst etwas ablenkend, insbesondere eine Installation mit Dutzenden von iPhone-Kameras, die einen Ultra-HD-Bullet-Time-Effekt erzeugen. Und das Ende, das gar nicht so recht zum Stil des Films passen will, dürfte auch für geteilte Meinungen sorgen. Der nächste Teil The Bone Temple steht aber schon in den Startlöchern (15.01.2026). Die Regie überlässt Boyle dann der amerikanischen Regisseurin Nia DaCosta, die ja schon das Candyman-Remake ganz gut gemeistert hat.

Während im ersten Teil von 2002 noch ein unscharfer und grissliger Look dominierte, geht 28 Years Later einen ganz anderen Weg. Das Bild der 4K UHD (im seltenen, sehr breiten 2,76.1 Seitenverhältnis) ist durchweg phänomenal und glänzt von der ersten Sekunde an mit lebhaften Farbtönen, durchweg atemberaubender Schärfe und hervorragenden Details. Ohne Frage technisch eine der besten Veröffentlichungen des laufenden Jahres. Auch der brachiale Atmos-Sound unterstützt die Angriffe der Infizierten nach Kräften und sorgt für ein immersives Klangerlebnis. Nur bei den Extras sieht es abgesehen von einigen kürzeren Beiträgen ein bisschen dünn aus.

4K UHD & Blu-ray Extras::

• • Days to Years (7 min)
  • Capturing the Chaos (5 min)
  • The Survivors (6 min)
  • Becoming the Infected (6 min)

Marcs Filmwertung

Das Wutvirus meldet sich erfolgreich zurück: Besonders in der ersten Hälfte packende und beklemmende Horrorkost auf einer technisch brillanten 4K UHD-Scheibe.

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Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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