American History X
USA 1998
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 114 Min.
Studio: New Line Cinema
Vertrieb: BMG Video
Filmzine-Review vom 25.09.2001
American History X beginnt mit einer wahrhaft schockierenden Sequenz: Der hochintelligente junge Skinhead Derek Vinyard (Edward Norton) tötet auf abscheuliche Weise drei junge Schwarze, weil diese sein Auto klauen wollen. Vinyard muss wegen Totschlags in Gefängnis und schließt sich dort einer Gruppe von Neonazis an. Sein Weltbild gerät aber schon bald ins Wanken. Er arbeitet in der Wäscherei mit einem Schwarzen zusammen und baut sogar eine Art Freundschaft auf. Von seinen Nazi-Kumpels distanziert er sich und wird schließlich von ihnen vergewaltigt. Wieder auf freiem Fuß hat der nun geläuterte Vinyard nur noch ein Ziel: seinen jüngeren Bruder (Edward Furlong, der Junge aus Terminator 2) vom Rassismus abzubringen…
American History X lebt von der geradezu beängstigenden Intensität des Schauspielers Edward Norton. Der sonst eher schmächtige Norton (Larry Flynt – Die nackte Wahrheit, Fight Club) legt hier eine oscarreife Performance hin und scheint in seinen Szenen als charismatischer Neonazi nur aus Muskeln und Hass zu bestehen (inklusive einer enormen Hakenkreuztätowierung auf der Brust). Abgesehen von der etwas unglaubwürdigen Wandlung im Gefängnis und einigen streitbaren stark ästhetisierenden Szenen (u.a. das Basketballspiel), überzeugt der Film als kraftvolles Drama. Besonders gelungen sind einige Rückblenden, in welchen z.B. der Vater mit Hetzparolen die ideologische Saat des Rassenhasses auslegt. Warum sich Regisseur Tony Kaye trotz sehr guter Kritiken von seinem Film distanzierte, bleibt mir ein Rätsel.
Bild und Ton sind ok, wenn auch nicht spektakulär; das Bonusmaterial ist auch auf der Code2-DVD eher spärlich ausgefallen.
Marcs Filmwertung
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Edward Furlong, Edward Norton, Elliott Gould, Fairuza Balk, Stacy Keach
Musik: Anne Dudley
Produzent(en): John Morrissey