Stadt der Engel

© Warner Home Video

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Stadt der Engel

City of Angels

USA 1998

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 110 Min.

Studio: Warner Bros.

Vertrieb: Warner Home Video

Filmzine-Review vom 12.09.2002

Seth (Nicolas Cage) ist ein Engel. Seine Aufgabe ist es unter anderem, Sterbende auf ihrem Weg in den Tod zu begleiten. Bei einer dieser Gelegenheiten trifft er auf die Herzchirurgin Maggie (Meg Ryan), die am Operationstisch um das Leben ihrer Patienten kämpft, und verliebt sich unsterblich in sie…

Stadt der Engel ist eine Neuverfilmung der Thematik von Wim Wenders‘ Der Himmel über Berlin. Atmosphärisch haben die beiden Filme jedoch wenig miteinander zu tun – und genau die Atmosphäre ist es, die den Reiz von Stadt der Engel ausmacht. Dazu tragen in erster Linie die atemberaubenden Bilder und Kameraperspektiven bei, die der Szenerie einen Hauch von Märchen verleihen, ohne sie wirklich unrealistisch erscheinen zu lassen. Einen wichtigen Anteil hat aber auch die Darstellung der Engel, die rein gar nichts mit dem prototypischen Bild eines weiß-schimmernden flügelbehangenen Wesens zu tun haben. Brad Silberlings Engel tragen schwarz, sie fliegen nicht, sondern bewegen sich mit der Kraft ihrer Gedanken von A nach B und wirken wie ganz normale Menschen. Mit Ausnahme einer unglaublichen Ruhe und Gelassenheit, die jedoch für Seth ein jähes Ende findet, als er vor die Wahl gestellt wird: die Ewigkeit als Engel verbringen oder ein kurzes Menschenleben mit Maggie teilen….

Die mit dieser Entscheidung verbundene innere Zerrissenheit hätte wohl kaum jemand so intensiv vermitteln können wie Nicolas Cage. Seine Wandlung vom in sich ruhenden, durch nichts zu erschütternden Engel zu einem naiv-unschuldigen und von der Sinnlichkeit des Lebens überwältigten Menschen ist wirklich bemerkenswert und beweist einmal mehr, dass der Neffe von Francis Ford Coppola zu den ganz Großen des amerikanischen Kinos gezählt werden muss. Meg Ryan meistert ihre etwas ungewohnte Rolle als eigentlich sehr toughe Herzchirurgin ebenfalls souverän. In ihrer Rolle liegt allerdings der einzige anfechtbare Aspekt des Films: es fällt manchmal schwer, zu verstehen, warum sie als offensichtlich sehr erfolgreiche und erfahrene Chirurgin an dem Tod eines ihrer Patienten fast zu zerbrechen droht, da man das Gefühl nicht loswird, dass ihr so etwas schon häufiger passiert sein muss. Aber diese etwas diskutable Situation ist schließlich nur der Aufhänger, in diesem Film geht es um etwas völlig anderes: um die Liebe, das Geschenk des Lebens und um die kleinen Dinge, die unser Leben ausmachen. Stadt der Engel gehört zu den wenigen Filmen, die den Zuschauer so schnell nicht mehr loslassen und die man sich am liebsten immer wieder anschauen will.

Unter den Bonusmaterialien stechen ein ca. halbstündiges Making Of und sieben kommentierte Deleted Scenes hervor, alles andere ist eher Füllmaterial. Bild und Ton sind nicht spektakulär, lassen aber eigentlich nichts zu wünschen übrig.

 

Katjas Filmwertung

Einer der atmosphärischsten Filme und zugleich eine der traurigsten Liebesgeschichten Hollywoods. Taschentücher unabdingbar!

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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