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Allein unter Frauen

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Allein unter Frauen

D 1991

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 87 Min.

Vertrieb: Turbine Medien

Filmzine-Review vom 19.11.2020

Tom Blattner (Thomas Heinze) fliegt achtkantig aus dem Versicherungsbüro, als seine Chefin ihn am Arbeitsplatz mit schlüpfrigen PC-Spielchen erwischt. Da ihn auch seine Frau vor die Tür gesetzt hat, kommt er zunächst bei seinem Kollegen Manfred (Michael Schreiner) unter. Als dieser endlich eine Frau kennenlernt, setzt sich Tom einfach plump dazu, denn die Elektrikerin Anette (Jennifer Nitsch) findet er selbst gar nicht so verkehrt. Sie bietet dem Ober-Macho ein Zimmer in ihrer Frauen-WG an. Er kann sogar umsonst dort wohnen, wenn er den Haushalt schmeißt. Widerwillig lässt er sich auf den Deal ein. Was er nicht weiß: Er macht sich damit zum Versuchskaninchen einer feministischen Aktivistinnen-Gruppe…

Nachdem Turbine Medien im Sommer schon Der bewegte Mann eine Blu-ray-Premiere spendierte, darf sich nun mit Allein unter Frauen ein weiterer Sönke-Wortmann-Titel der 90er über diese Ehre freuen. 1991 traf Wortmann mit seiner Macho-Komödie den Nerv der Zeit – und das in einer schwierigen Phase des deutschen Films, der nicht zuletzt auch dank Wortmanns augenzwinkernder Beiträge (siehe auch Kleine Haie) gerade erst wieder aus seiner staubigen Versenkung auftauchte. Auch wenn sich an der Arbeitsaufteilung in deutschen Haushalten nicht so irrsinnig viel geändert haben mag, würde man(n) sich heute mit verbalen Ausrastern zurückhalten, wenn man mal den Kochlöffel oder Wischmopp in die Hand nehmen soll. Ganz anders Tom Blattner, der seinem Kollegen erklärt, er müsse sich über seinen Ansatz zum Männerbusen gar nicht wundern bei der ganzen Kocherei. Als nicht minder klischeebehafteter Gegenpol dazu dienen die „Emanzen“, deren intellektuelle Ergüsse ein wenig an die Männerselbsthilfegruppe in Der bewegte Mann erinnern. So was war eben damals Thema. Heute wirkt das sympathisch-nostalgisch und irgendwie charmant, weshalb sich das Publikum jenseits der 40 über diesen Retro-Release freuen dürfte.

 

Blu-ray Extras:

  • Neues Interview mit Sönke Wortmann (7 min)
  • Audiokommentar mit Sönke Wortmann und Thomas Heinze
  • Hinter den Kulissen des Audiokommentars (18 min)
  • Video Champion 1993 (5 min)
  • Intro
  • Kinotrailer
  • Wendecover
  • 16-seitiges Booklet

 

Nina Filmwertung

Sönke Wortmanns erster Kino-Spielfilm von 1991 macht mit seiner augenzwinkernden Leichtigkeit auch heute noch Spaß.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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