Alles über meine Mutter

© Arthaus | Kinowelt Home Entertainment

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Alles über meine Mutter

Todo sobre mi madre

Spanien | Frankreich 1999

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 105 Min.

Studio: El Deseo S.A.

Vertrieb: Arthaus | Kinowelt Home Entertainment

Filmzine-Review vom 22.04.2003

Manuela (Cecilia Roth) ist Krankenschwester und arbeitet in einem Transplantationszentrum. Sie lebt alleine mit ihrem Sohn Esteban in Madrid – seinen Vater hat sie noch vor der Geburt verlassen, ohne ihm von dem Kind zu erzählen. Als Esteban an seinem 17. Geburtstag bei einem Autounfall ums Leben kommt, beschließt Manuela, nach Barcelona zurückzukehren, um dem unwissenden Vater von seinem Sohn zu erzählen…

Pedro Almodóvar ist inzwischen zu einer echten Institution nicht nur des spanischen Kinos geworden. Seine großen Erfolge der 80er und 90er Jahre wie Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs (1988), Fessle mich! (1989), High Heels (1991) oder Kika (1993) zeichnen sich durch eine reichlich exzentrische Herangehensweise aus: teilweise bitterböser, schwarzer Humor gepaart mit einer zuweilen irritierend tabulosen und nicht immer gewaltfreien Erotik haben Almodóvar als enfant terrible des europäischen Kinos etabliert. Spätestens mit Alles über meine Mutter hat der spanische Ausnahmeregisseur jedoch die allzu „durchgeknallten“ Gewässer verlassen. Was nicht bedeutet, dass sein oscarprämiertes Werk Standardkino wäre, ganz im Gegenteil: Alles über meine Mutter ist noch immer erfrischend anders und tabulos und erzählt dabei eine ausnahmslos mitreissende, feinfühlige und bewegende Geschichte.
Indem er eine Nebenrolle aus Mein blühendes Geheimnis (1995) ausbaut, entwickelt Almodóvar, der übrigens wie in allen seinen Filmen auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, eine teils urkomische, teils todtraurige Story über die Stärke der Frauen, über weibliche Solidarität und über Sein und Schein des Lebens. Seine starke Wirkung bezieht Alles über meine Mutter natürlich nicht zuletzt auch aus seinen brillianten Schauspielern. Cecilia Roth hinterlässt einen bleibenden Eindruck in ihren zahllosen Alltagsrollen als Mutter, Freundin und (häufig unfreiwillige) Schauspielerin. Die große Marisa Peredes überzeugt als Altstar Huma Rojo ebenso wie Penélope Cruz als junge und unschuldige Ordensschwester María Rosa.

Mit Ausnahme einer Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte kann die DVD nur mit häppchenweise Bonusmaterial aufwarten: Kurzinterviews, ein dreiminütiges Making Of und Trailer sind auch schon alles. Das Bild ist leider alles andere als glasklar, sondern fällt durch starkes Rauschen auf, die in Dolby Digital abgemischte Tonspur liefert dagegen einen atmosphärischen Musikscore über alle Boxen, auch wenn Surroundeffekte genrebedingt eher ausbleiben.

 

Katjas Filmwertung

Almodóvar at his best: Eine Perle des europäischen Kinos!

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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