Beau is Afraid

© 2023 LEONINE Studios

Beau is Afraid

USA 2022

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 180 Min.

Vertrieb: LEONINE

VÖ-Datum: 25.08.2023

Filmzine-Review vom 06.09.2023

Muttersöhnchen Beau Wasserman (Joaquin Phoenix) geht’s nicht besonders gut. Er lebt in einer von Kriminalität geprägten Gegend und ist permanent von Ängsten geplagt. Auch sein Psychiater ist keine große Hilfe. Als Beau versucht, seine dominante Mutter Mona (Patti LuPone) zu besuchen, begibt er sich ungewollt auf eine albtraumhafte Odyssee…

Neben Robert Eggers gehört Ari Aster seit seinen beiden Meisterwerken Hereditary und Midsommar zu den neuen Ausnahmekünstlern des Horrorfilms. Für sein drittes Werk Beau is Afraid lässt Aster nun dieses Genre weitestgehend hinter sich und präsentiert einen Film, den er selbst als „Schelmenroman“ bezeichnet. Eine überaus wilde, dreistündige Odyssee, in der Joaquin Phoenix‘ verzweifelt-ängstlicher Beau den schlechtesten Tag oder die schlechteste Woche seines Lebens durchmacht. Die Reaktionen waren hier eher gemischt, denn die unkonventionelle Form und der Ton des Films sorgen oft für Verwirrung, auch weil Beau is Afraid ständig in unerwartete Richtungen driftet und mitunter verblüffende Wendungen nimmt. Als Referenzen darf man hier ganz klar die schrägen Geschichten eines Charlie Kaufman (Being John Malkovich) oder den surrealen Regie-Stil von David Lynch nennen. Den besten Eindruck hinterlässt die großartige, unfassbar chaotische erste Stunde, in der Beau, der über einem Pornokino namens Erectus Ejectus wohnt, in einem täglichen Kampf allen möglichen Kriminellen (und einem nackten Serienmörder) ausweichen muss, wenn er mal gegenüber im Supermarkt eine Kleinigkeit kaufen möchte. Mit der beginnenden Reise zu seiner Mutter kommt er im zweiten Drittel nach einem Unfall bei einem scheinbar fürsorglichen Paar (Amy Ryan und Nathan Lane) unter, das Beau fröhlich eine elektronische Fußfessel anlegt. Nach seiner erfolgreichen Flucht verlieren sich der Film und sein unglücklicher Held dann ein wenig in einer Parallelgeschichte, die auch formal mit allen Regeln bricht und teilweise als animiertes Theaterstück erzählt wird. Wer jetzt immer noch nicht genug hat, darf sich im Finale, in dem Beau dann endlich auf seine (eigentlich verstorbene) Mutter trifft, noch auf ein sprechendes Penismonster freuen…

Neben dem Standard-Release auf Blu-ray/DVD erscheint Beau is Afraid auch als Limited Mediabook Edition im 4K-Format. Diese Version bietet zwar ein schickes 24-seitiges Booklet, aber weitere Extras fehlen leider wie schon bei der Blu-ray.

Blu-ray Extras:

    • Dt. Trailer zum Film
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Absurd, komplex und zwischendurch auch ein bisschen lang: Joaquin Phoenix als tragikomischer Antiheld, der eigentlich nur seine Mutter besuchen will.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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