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Der Mann mit der Stahlkralle

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Der Mann mit der Stahlkralle

Rolling Thunder

USA 1976

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 100 Min.

Vertrieb: Plaion Pictures

VÖ-Datum: bereits erhältlich

Filmzine-Review vom 18.06.2023

Charles Rane (William Devane) kehrt nach Jahren der Kriegsgefangenschaft in Vietnam traumatisiert in seine Heimat zurück. Es hat sich einiges verändert, seine Frau ist inzwischen mit seinem alten Kumpel Cliff liiert und zu seinem Sohn findet er keine emotionale Bindung. Als die Familie überfallen wird und die Gangster seine Frau und seinen Sohn ermorden, überlebt Charles schwerverletzt und verliert seine rechte Hand. Zusammen mit einem Ex-Vietnam-Kameraden (Tommy Lee Jones) plant er einen Rachefeldzug…

Hierzulande gehört Der Mann mit der Stahlkralle (nicht zu verwechseln mit dem Bruce Lee-Hit Der Mann mit der Todeskralle!) noch zu den unbekannten kleinen Perlen des amerikanischen Kinos der 1970er Jahre. Das ist ein wenig unverständlich, denn der Rache-Thriller hat vor und hinter der Kamera jede Menge talentiertes Personal versammelt, das in Hollywood zum Teil große Karrieren hinlegen sollte. Neben Taxi Driver-Autor Paul Schrader (der sich aber nachträglich von dem Film distanzierte) waren beispielsweise der spätere Oscarpreisträger Tommy Lee Jones, Kameramann Jordan Cronenweth (Blade Runner) und Produzenten-Ass Lawrence Gordon (Stirb Langsam, Predator) involviert. Rolling Thunder, so der schönere Originaltitel, hat bis heute zudem berühmte Befürworter, allen voran Quentin Tarantino, der in 90ern eine Produktionsfirma nach dem Film benannte und das Werk in einer Sight & Sound-Umfrage als einen seiner zwölf All-Time-Lieblingsfilme aufzählte. Inszeniert wurde der Mix aus Kriegsheimkehrer-Drama und Rache-Thriller von John Flynn, der dann in den 80ern und 90ern ein Action-Spezi für Stallone und Seagal wurde. Der Mann mit der Stahlkralle bleibt mit Abstand sein bester Film, auch weil hier der Schwerpunkt nicht auf die Selbstjustizgeschichte gelegt wird, sondern ausführlich das Schicksal der seelisch ausgebrannten Vietnam-Veteranen thematisiert wird.

Die Neuauflage von Plaion Pictures zeigt die ungekürzte Kinofassung, bei der die fehlenden Szenen (gut 8 Minuten) deutsch untertitelt sind. Bei der Bildqualität muss man einige Abstriche machen, dafür bietet die Scheibe neue Extras in Form von zwei Audiokommentaren, von denen einer von Co-Autor Heywood Gould gesprochen wird, leider in Abwesenheit von Paul Schrader.

 

Blu-ray Extras:

    • Audiokommentar mit Drehbuchautor Heywood Gould und Roy Frumkes
    • Audiokommentar mit Leonard Elias Lemke und Benedikt Wilken
    • Deutsche Kinoversion (91 min)
    • US Kino Trailer & US TV Spot
    • Bildergalerie (2 min)
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Gut gealterter Mix aus Vietnamheimkehrer-Drama und Rache-Thriller mit reichlich Talent vor und hinter der Kamera.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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