Dhoom: 3

© rapid eye movies

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Dhoom: 3

Indien 2013

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 164 Min.

Studio: Yash Raj Films

Vertrieb: rapid eye movies

Filmzine-Review vom 18.06.2014

Die Western Bank of Chicago wird zum wiederholten Mal auf spektakuläre Art ausgeraubt und der Polizei fehlt jede Spur. Da der Täter in der Bank bewusste Statements auf Hindi hinterlässt, wird eigens für diesen Fall Unterstützung aus Mumbai angefordert. Natürlich macht sich niemand Geringeres als das erfolgreiche Ermittlerduo Jai Dixit (Abhishek Bachchan) und Ali (Uday Chopra) auf den Weg nach Chicago.

Neun Jahre ist es her, dass der erste Teil der Action-Reihe Dhoom über die Leinwände flimmerte. Und der war zumindest in Indien immerhin so erfolgreich, dass es ohne Frage zwei Jahre später einen zweiten Teil gab, der sämtliche Rekorde des ersten mit Leichtigkeit in den Schatten stellte. Das lag weniger an den beliebten, wenn auch nach wie vor etwas farblosen Ermittlern Abhishek Bachchan und Uday Chopra, sondern vor allem am spannenderen Bösewicht, der von Hrithik Roshan meisterhaft verkörpert wurde.

Sollte es in der aktuellen indischen Kinoszene einen Schauspieler geben, der Hrithik Roshan in punkto Kombination aus Persönlichkeit, Charisma und Sixpack das Wasser reichen kann, dann ist es wohl Aamir Khan. Den perfektionistischen Schauspieler und erfolgreichen Regisseur mit seinen liebenswerten Ecken und Kanten als Bösewicht zu verpflichten, war zweifellos der beste denkbare Schachzug für Teil 3 der Bollywood-Action-Reihe. Und so lebt Dhoom: 3 ganz maßgeblich von der komplexen Persönlichkeit des charismatisch-sympathischen Schurken Sahir. Die Story passt sich dem Charakter des Protagonisten an und ist fernab von jeglicher Schwarz-Weiß-Malerei deutlich komplexer als im Vorgänger-Streifen, an vorderster Stelle stehen aber – sonst wäre Dhoom nicht Dhoom – nach wie vor die halsbrecherischen Verfolgungsjagden, die sich Sahir und seine Häscher liefern, diesmal durch die Straßen Chicagos. Wobei halsbrecherisch ein schon zu abgelutschter Begriff ist, um die völlig durchgeknallten Szenen zu beschreiben, die die Crew rund um Regisseur Vijay Krishna Acharya (der schon bei den ersten beiden Dhoom-Filmen als Autor an Bord war) sich hier ausgedacht hat. Schwerkraft? Ach was. Ob Autos, Boote oder die allgegenwärtigen Motorräder – hier wird hoch und runter, links und rechts, durch die engsten Lücken und über die schmalsten Wege gerast, dass man als Zuschauer nur eine Wahl hat: Sich mit einem ungläubigen Grinsen im Gesicht amüsieren lassen – oder ebenso ungläubig und genervt den Kopf schütteln angesichts so viel Dreistigkeit im Umgang mit physikalischen Gesetzen. Dass die atemlosen Hetzjagden für Sahir immer wieder gut ausgehen, hat er übrigens mehr als einmal technischen Spitzfindigkeiten zu verdanken, die James Bond und vor allem seinen Ausstatter Q vor Neid erblassen lassen würden. Aber schaut lieber selbst…

Neben der mal wieder schlicht umwerfenden Performance von Aamir Khan verblassen die von Abhishek Bachchan und Uday Chopra verkörperten Hüter des Gesetzes noch mehr als sonst und auch Katrina Kaif geht trotz eines durchweg überzeugenden Auftritts irgendwie unter.

Wer Lust hat, sich von völlig überzogenen Actionszenen und einer durchaus interessanten Story unterhalten zu lassen, darf bei Dhoom: 3 ruhig mal einen Blick riskieren. Er sollte allerdings darauf vorbereitet sein, dass er keinen Holly-, sondern einen Bollywood-Actionstreifen vor sich hat. Das bedeutet: Aamir Khan hat für eine der diversen Tanzszenen eigens Steptanz gelernt. Und zum Beispiel mit „Malang“ liefert der Streifen mindestens einen durchaus hitverdächtigen Song mit – inklusive ausgiebiger Tanzeinlage, versteht sich.

Und auch wenn die Review eigentlich schon lang genug ist, sei noch ein Hinweis erlaubt: Wer sich auch nur ansatzweise damit anfreunden kann, Untertitel zu lesen (Hindi werden wohl die wenigsten von uns in der Liste ihrer Sprachkenntnisse aufführen können), sollte sich, auch wenn sich das für Actionfilme nur selten lohnt, die Originalfassung von Dhoom: 3 zu Gemüte führen. Zu viel von Aamir Khans beeindruckender Darstellerleistung geht in der sonst durchaus akzeptablen Synchronisation verloren.

 

Katjas Filmwertung

Aamir Khan rocks. Die rekordbrechende Runde 3 der Bollywood-Action-Erfolgsserie glänzt diesmal mit einem charismatischen Schurken und irrwitzigen Verfolgungsjagden durch die Straßen Chicagos.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb rapid eye movies kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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