Die letzte Fahrt der Demeter

© Universal Pictures Home Entertainment

Die letzte Fahrt der Demeter

The Last Voyage of the Demeter

USA 2023

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 119 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

VÖ-Datum: 11.01.2024

Filmzine-Review vom 19.01.2024

Aus der Hafenstadt Varna am Schwarzen Meer macht sich das Handelsschiff Demeter unter Leitung ihres Captains (Liam Cunningham) mit einer größeren Crew, zu der auch der Arzt Dr. Clemens (Corey Hawkins) gehört, auf den Weg nach England. Die Ladung ist ein wenig ominös, denn hauptsächlich werden größere Kisten mit Erde aus Transsilvanien transportiert. Es entwickelt sich eine verhängnisvolle Seereise, denn mit Einbruch jeder Nacht verschwinden Teile der Mannschaft oder aber entwickeln Symptome einer mysteriösen Seuche..

In Bram Stokers literarischer Dracula-Vorlage nimmt die See-Überfahrt des Königs aller Vampire gerade mal ein paar Seiten in einem Logbucheintrag ein und in Francis Ford Coppolas opulenter Interpretation aus den frühen 1990ern (mit Gary Oldman als Blutsauger) wird die Sequenz in ein paar stimmigen Einstellungen abgefrühstückt. Der norwegische Genre-Spezialist André Øvredal (Troll Hunter) macht in Die letzte Fahrt der Demeter aus dieser etwas mageren Prämisse nun einen fast zweistündigen Dracula-Ableger. Nachdem das Projekt schon etliche Jahre in Hollywood zirkulierte und dabei mit Stars wie Noomi Rapace, Viggo Mortensen, Jude Law und Ben Kingsley in Verbindung stand, ist die finale Besetzung mit Corey Hawkins (Dr Dre aus Straight Outta Compton) und GoT-Veteran Liam Cunningham ein wenig unspektakulär ausgefallen. Umso erfreulicher, dass sich Die letzte Fahrt der Demeter auch ohne große Namen als atmosphärisch dicht erzählte Grusel-Mär entpuppt. Regisseur Øvredal nimmt sich viel Zeit für die Figuren und setzt eher auf wohl temperierten Oldschool-Grusel und gelungene Creature-Effekte. Die beengten Verhältnisse auf der dem Untergang geweihten Demeter tragen dabei wesentlich zur beklemmenden und zunehmend klaustrophobischen Stimmung des Films bei, dessen Monster-an-Bord-Szenario tatsächlich auch an Alien erinnert. Der von Javier Botet gespielte Dracula hat mit seinen oft als verführerischer Gentlemen angelegten Leinwand-Vorgängern (Bela Lugosi, Christopher Lee) dabei wenig Gemeinsamkeiten und wird hier als Vampir gefährlicher und bedrohlicher, je mehr Blut er trinkt. Am Ende wirkt er fast wie eine wilde, bösere Reinkarnation des berühmten Nosferatu von 1922.

Die Blu-ray von Universal glänzt mit – auch in den vielen dunklen Szenen – sehr guter Bildqualität und hervorragendem Atmos-Ton (Deutsch & Englisch). Nicht nur die stimmungsvolle Musik von Bear McCreary (The Walking Dead) kommt gut zur Geltung, auch die knarzenden Dielen des Schiffes und die wogenden Wellen sorgen für eine passend stürmische Sound-Kulisse. Die Extras beschäftigen sich u.a. mit den grandios getricksten CGI-Effekten, die diese Version von Dracula zum Leben erweckt haben.

 

Extras:

    • Audiokommentar mit Regisseur André Øvredal und Produzent Bradley J. Fischer
    • Alternativer Anfang (mit optionalen Kommentaren von Regisseur André Øvredal und Produzent Bradley J. Fischer)
    • Unveröffentlichte Szenen (mit optionalen Kommentaren von Regisseur André Øvredal und Produzent Bradley J. Fischer)
    • Dracula & Das digitale Zeitalter (8 min)
    • Das Böse an Bord: Die Entstehung von „Die letzte Fahrt der Demeter“ (11 min)
    • Aus den Abgründen der Hölle: Dracula neu interpretiert (7 min)
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Stimmiger Oldschool-Dracula-Ableger mit gelungenen Creature-Effekten.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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