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Dracula

© Studio Hamburg Enterprises GmbH

Dracula

Horror of Dracula

GB 1958

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 82 Min.

Vertrieb: Studio Hamburg Enterprises GmbH

Filmzine-Review vom 18.10.2019

Nachdem Jonathan Harker es nicht geschafft hat, dem blutigen Treiben von Graf Dracula (Christopher Lee) ein Ende zu bereiten, liegt es nun an seinem Freund Dr. Van Helsing (Peter Cushing). Doch Dracula scheint immer einen Schritt voraus zu sein: Zunächst tötet der Vampirfürst Harkers Verlobte Lucy (Carol Marsh), dann setzt er alles daran, Lucys Schwester Mina (Melissa Stribling) zu seiner Gefährtin zu machen. Zusammen mit Minas Mann Arthur versucht Van Helsing Dracula aufzuhalten…

Auch wenn Zombies im Horrorgenre mittlerweile klar die Nase vorn haben, bleibt die Faszination von Bram Stokers legendärer Romanvorlage Dracula ungebrochen. Jüngst kündigte sogar Netflix in Zusammenarbeit mit der BBC ein Update des ewig jungen Untoten an. Filmgeschichtlich feierte die Figur in Murnaus Nosferatu (1922) und dann in Todd Brownings Universal-Adaption (1931 mit Bela Lugosi) große Erfolge, doch die eigentliche Revolution haben Ende der 1950er Jahre die Londoner Hammer Studios losgetreten. Regisseur Terence Fisher und Drehbuchautor Jimmy Sangster haben aus Kostengründen die geographischen Bezüge minimiert und verlegten die Geschichte nach „Karlsbad“, das als Ersatz für das viktorianische London diente. Die Dracula-Figur selbst wurde auch entschlackt, statt überirdischer Verwandlungsfähigkeiten (Wolf, Fledermaus) trägt der Blutsauger nun fast menschliche Züge. Untrennbar von der Figur ist natürlich Hauptdarsteller Christopher Lee, der fast ganz ohne Worte auskommt und dem Fürst der Finsternis in jeder Szene mühelos eine stets bedrohliche, skrupellose und dennoch verführerische Aura verpasst. Als perfekter Gegenpool, immer überlegt und besonnen, trägt auch Peter Cushing in der Van Helsing-Rolle gehörig zum guten Ruf des Klassikers bei. Tatsächlich gehört das faszinierende Duo (das zuvor schon in Frankensteins Fluch auftrat) zu den wohl besten und bekanntesten Darsteller-Kombinationen des Horror-Genres. Weitere Faktoren für den damals gigantischen Erfolg waren die liebevolle Ausstattung und Spezialeffekte, der seinerzeit leicht anrüchige sexuelle Subtext und das Technicolor, das die blutbefleckten Lippen Draculas und das Blut an den Pfählen der zur Strecke gebrachten Vampire so richtig knallig zum Leuchten brachte. Für die Hammer-Studios war der Titel der Auftakt zu einer großen Erfolgsserie: Insgesamt sollten noch sechs Fortsetzungen und mehrere Ableger folgen, von denen aber keiner die Qualität von Dracula (oder Horror of Dracula in den USA) erreichte.

Zum schmalen Preis bietet Studio Hamburg nun alle Titel der Hammer-Dracula-Reihe in hervorragender Bildqualität mit kräftigen Farben und toller Schärfe. Kurioserweise bemängeln die drei Experten um Dr. Rolf Giesen im Audiokommentar das fast schon zu „cleane“ Bild und sehnen sich nach alter Körnigkeit zurück. Als einziger Schwachpunkt fehlen bei den Extras die Dokumentationen früherer Fassungen.

 

 

Blu-ray Extras:

    • Originalfassung (81 min)
    • Restaurierte Fassung (82 min)
    • Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen, Uwe Sommerlad & Volker Kronz
    • Super-8-Fassungen (9 min)
    • Bildergalerie mit Musikuntermalung (6 min)
    • Deutscher Werberatschlag (7 min)
    • Dt. und britischer Trailer zum Film
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Richtungsweisender Horrorfilmklassiker mit Christopher Lee, dem einzig wahren Dracula-Darsteller.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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