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Egal was kommt

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Egal was kommt

D 2018

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 122 Min.

Vertrieb: Busch Media Group

Filmzine-Review vom 20.12.2018

Mit 34 Jahren erfüllt sich Christian Vogel den Traum von der Weltumrundung mit dem Motorrad. Von Orlando fährt er zunächst bis an den äußersten Zipfel Alaskas und setzt dann seine Reise in Wladiwostok fort, nimmt über die Mongolei, Pakistan, Nepal, Indien allmählich wieder Kurs auf Europa…

Über 600 Stunden Filmmaterial sind auf dieser einjährigen Reise zusammengekommen. Eigentlich unmöglich, diese überwältigende Masse an Eindrücken auf 120 Minuten zusammen zu destillieren. So gelingt es der Doku Egal was kommt dann auch nicht ganz, sehr Persönliches und für die Beteiligten emotional Wichtiges von dem zu trennen, was für ein Filmpublikum interessant und relevant ist. Eine gefühlte Ewigkeit geht für die Verabschiedung von seinen Eltern und der neuen Freundin Miriam am Flughafen drauf, die USA-Reise ist dafür nach 5 Minuten abgehakt. Der Hauptfokus liegt auf der Durchquerung des asiatischen Kontinents – eine nachvollziehbare Entscheidung, denn Landschaft, politische und gesellschaftliche Strukturen und natürlich die Menschen sind uns besonders fremd und daher ungeheuer spannend. Außerdem stößt Christian hier auch erstmals an seine Grenzen, körperlich, psychisch und technisch. In der Mongolei macht ihm nicht nur die Hitze von 40°C zu schaffen, sondern vor allem die unbefestigte Piste, in der seine 300 kg schwere Maschine immer wieder stecken bleibt – eine Nomadenfamilie hilft ihm aus der Patsche, lädt ihn in ihre Jurte ein. In Pakistan geht ihm dann das Bargeld aus, doch sämtliche Geldautomaten des Landes sind außer Betrieb – ein Polizist schenkt ihm schließlich seinen gesamten Wochenlohn, damit Christian es bis Islamabad schafft. Zum Supergau kommt es dann in Indien, als bei einem Frontalzusammenstoß nicht nur Christians Handgelenk, sondern auch die Lenkergabel seines Motorrads bricht – eine Familie, die neben der BMW-Werkstatt unter einer Plastikplane lebt, fragt ihn, ob er hungrig sei. Die aufwändige und vor allem teure und langwierige Beschaffung der Ersatzteile nimmt dann entschieden zu viel Filmzeit in Anspruch, wenngleich völlig klar ist, dass dieses Erlebnis für den Reisenden selbst zweifellos das einschneidenste der gesamten Tour war. Gleichzeitig gelingen in Indien aber auch die faszinierendsten Aufnahmen des Alltagslebens, von denen man sich vielerorts mehr gewünscht hätte. Letztendlich sind es die Begegnungen mit hilfsbereiten und unvoreingenommenen Menschen, die beim Zuschauer wie auch beim Weltenbummler selbst den tiefsten Eindruck hinterlassen.

 

Blu-ray Extras:

    • Hinter den Kulissen (30 min)
    • 4 nicht verwendete Szenen (31 min)
    • Original Kinotrailer
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Sehr persönlicher Reisebericht von und für Motorrad-Begeisterte – von Land und Leuten hätte man mitunter gern mehr gesehen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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