Eminem – E (Marshal Mathers)
USA 2000
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 50 Min.
Studio: Aftermath | Interscope
Vertrieb: Aftermath | Interscope
Filmzine-Review vom 11.04.2001
Parental Advisory. Explicit Content! – diesen Warnhinweis findet man auf wirklich jeder Eminem-Veröffentlichung. So auch auf der kürzlich erschienen E (Marshal Mathers) Kurz-DVD. Doch das Phänomen Eminem besteht aus mehr als strittigen Texten und der gekonnten Aneinanderreihung sämtlicher im Amerikanischen gebräuchlichen verbalen Unanständigkeiten. Die sieben Videotitel umfassende E-DVD glänzt vor allem durch ideenreiche und packende Clips im Kurzfilmformat. Eminem genießt die stetige Provokation des Etablissements, das Bespucken aller blinden Moralisten und seine Selbstdarstellung als irgendein Schwein zwischen liebenswert und durchgeknallt – frei nach dem Motto „es ist geil, ein Arschloch zu sein“. Dass er dabei ein ums andere Mal auch deutlich über die Stränge des guten Geschmacks schlägt (z.B. Oma kriegt Schläge in Just don’t Give A ****), lässt sich beim angestrebten Image wohl kaum vermeiden. Und auch die immer wieder unterstellten Anti-Homosexuellen-Anspielungen gehören aus meiner Sicht zur Fassade und lassen sich aus der Ferne auch nur schwer verifizieren.
Soundtechnisch kann E durchaus überzeugen – der kristallklare 5.1-Digitalsound (remixed von Ken Caillat) gibt dem Videovergnügen den richtigen Schliff und lässt zu keiner Zeit die Vermutung aufkommen, man hätte lediglich gerade zu MTV reingezappt. Besonders sehens- und hörenswert ist vor allem das Intro zu Stan (do it loud!). Neben Gastauftritten von Marilyn Manson und anderen US-Promis in den Videos selbst gibt es noch zwei kleine Leckerbissen als Bonus: das neunminütige „Making of Stan“ sowie eine kurze eminem-style Version von „Blair Witch Project“ unter dem Namen „The Mathers’ Home“.
Wäre da nicht die Laufzeit deutlich unter einer Stunde, hätte E ein kleiner Kracher werden können. Aber als Vollpreis-DVD mit EP-Charakter werden sich „Nicht-Fans“ eine Anschaffung zweimal überlegen.
Mikes Filmwertung
Sound und Bild: gut bis sehr gut / Umfang: mangelhaft – Setzen!
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