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Genius – Die tausend Seiten einer Freundschaft

Genius | © universum Film

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Genius – Die tausend Seiten einer Freundschaft

Genius

USA 2016

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 104 Min.

Studio: Desert Wolf Productions | Michael Grandage Company | Riverstone Pictures | Pinewood Pictures

Vertrieb: Universum Film

Filmzine-Review vom 01.02.2017

New York, 1929. Thomas Wolfe (Jude Law) hat mit seinem mehrere hundert Seiten umfassenden Erstlingswerk bereits bei nahezu allen Verlagen vorgesprochen und ist kurz davor, alle Hoffnung auf eine Veröffentlichung aufzugeben. Bis sein Manuskript auf dem Schreibtisch von Maxwell Perkins (Colin Firth) landet.

Wäre Perkins nicht Lektor für den Verlag Charles Scribner’s Sons gewesen, wäre uns wohl so manches literarische Meisterwerk verwehrt geblieben. Perkins bereitete den Weg für große Namen wie Scott Fitzgerald, Ernest Hemingway – und eben auch Thomas Wolfe. Mit letzterem verband ihn schließlich auch eine enge Freundschaft, die weit über die Lektor-Autor-Beziehung hinausging. Auf Basis eines historisch sehr akkuraten Skripts erzhält Genius die Geschichte dieser Freundschaft, aber auch die Geschichte des literarischen Aufstiegs eines großen amerikanischen Schriftstellers.

Schauspielerisch ist Genius durch und durch bemerkenswert. Colin Firth und Jude Law spielen sich gegenseitig an die Wand, wobei Jude Law in der Rolle des leidenschaftlich-obsessiven Thomas Wolfe deutlich mehr Register ziehen kann. Unterstützt werden die Protagonisten durch ihre weiblichen Counterparts Nicole Kidman und Laura Linney, die ihrerseits so einiges an Dramatik in die Story bringen.

Wer von Genius einen tiefergehenden Einblick in den Literaturbetrieb erwartet, wird allerdings enttäuscht sein: Über die gemeinsame Arbeit an Thomas Wolfes Romanen erfährt man nur sehr wenig. Der Fokus der Story liegt auf der Entwicklung der tiefen Verbundenheit zwischen Perkins und Wolfe und der ausufernden und manchmal schwer auszuhaltenden Persönlichkeit des Of Time and the River-Autors. Dabei verliert das Drama sich manchmal zu sehr in psychologisierenden, langatmigen Dialogen (bisweilen auch eher Monologen), so dass es dem Ganzen letzten Endes dann doch etwas an Biss fehlt. Für Literaturfreunde ist das Spielfilmdebüt von Michael Grandage zweifellos dennoch einen ausführlicheren Blick wert.

 

Katjas Filmwertung

Schauspielerisch bemerkenswerter Blick in eine tiefe Freundschaft – und das Leben eines der vielversprechendsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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