Hauptsache, die Chemie stimmt
Better Living Through Chemistry
USA 2014
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 88 Min.
Studio: Mission Films | Occupant Entertainment | Occupant Films
Vertrieb: Universal Home Entertainment
Filmzine-Review vom 23.04.2014
Apotheker Doug Varney (Sam Rockwell) hat’s nicht leicht: Neben einem dominanten Schwiegervater und einer Sportskanone als Ehefrau (Michelle Monaghan) geht er in seinem typisch amerikanischen Vorstadt-Alltag ständig nur unter. Da er sich auch von seinen Angestellten fleißig auf der Nase herumtanzen lässt, steht er eines späten Abends mit einer Apothekenlieferung vor der Tür von Elizabeth (Olivia Wilde). Der reichen, unbeschäftigten Ehefrau ist langweilig und so beginnt eine Beziehung, die Doug an seine Grenzen führt – und darüber hinaus…
Der von Queens of the Stone Age stibitzte Original-Titel ist wahrscheinlich das Beste an Better Living Through Chemistry – und dürfte so manchen unverhofften Gast ins Kino gelockt haben. Was er dort zu sehen bekommen hat, hat mit dem Flair des QOSA-Songs aber leider absolut nichts zu tun. Die Story befasst sich in erster Linie damit, vorzuführen, dass Drogen sich vor allem in großen Mengen prima dazu eignen, dem drögen Alltag zu entfliehen (super Message!). Kurz vor Schluss bekommt sie in einem halbherzigen Rettungsversuch dann doch noch die Kurve zur gänzlich neuen Erkenntnis (*gähn*), dass man so manche im Rausch der Droge getroffene Entscheidung besser doch nicht in die Tat umsetzen sollte (ach, tatsächlich?) und lässt den Protagonisten geläutert, mit aufpoliertem Selbstwertgefühl und voller Tatendrang (nach mehreren Monaten Drogenmissbrauchs?) mit einem blauen Auge davonkommen. Selbstverantwortung? Pustekuchen! Authentizität? Kann man lange suchen! Unterhaltungsfaktor? Naja. Streckenweise. Die Darstellerleistungen sind durch die Bank gut, die Charaktere aber so überzeichnet und seelenlos, dass man sich mit keinem davon irgendwie identifizieren kann und will – mit dem rückgratlosen Hauptdarsteller am allerwenigsten. Den sympathischsten Eindruck hinterlässt noch der gerade mal 2 Minuten lang auftauchende hintergangene Ehemann (Ray Liotta)…
Wem diese Review zu viele Spoiler enthält, dem sei gesagt: Schadet nichts, die knapp 90 Minuten kann man ohnehin besser anlegen. Vielleicht lieber ein bisschen Musik hören – Queens of the Stone Age zum Beispiel. Oder wenn es denn unbedingt eine filmische Verarbeitung synthetischer Drogen sein soll: Lieber nochmal mit Breaking Bad anfangen…
Katjas Filmwertung
Sorry, aber hier stimmt die Chemie einfach nicht. Seelen- und charakterlose Drogen-Komödie über Vorstadt-Menschen mit Vorstadt-Problemen ohne jeden Sympathiefaktor.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Jane Fonda, Michelle Monaghan, Olivia Wilde, Ray Liotta, Sam Rockwell
Musik: Andrew Feltenstein, John Nau
Produzent(en): Felipe Marino, Joe Neurauter