Tricks

© Warner Home Video

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Tricks

Matchstick Men

USA 2003

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 111 Min.

Studio: Warner Bros.

Vertrieb: Warner Home Video

Filmzine-Review vom 01.07.2004

Der neurotische Trickbetrüger Roy Waller (Nicolas Cage) und sein Partner Frank Mercer (Sam Rockwell) drehen ein krummes Ding nach dem nächsten. Als dann Roys 14-jährige Tochter Angela (Alison Lohman), zu der er bisher keinen Kontakt hatte, unerwartet in sein Leben tritt und in ihm Vatergefühle weckt, gerät er in Gewissenskonflikte…

Regisseur Ridley Scott (Blade Runner, Gladiator) widmet sich mit Tricks einem vergleichsweise bescheidenen Projekt, das er jedoch mit großer Hingabe umsetzt. Durch den perfekten Einsatz von Jump Cuts, Verfremdungen und das Spiel mit Lichtverhältnissen ist der Zuschauer beinahe den gleichen irritierenden Eindrücken ausgesetzt wie der von Zwangsneurosen geplagte Roy, der unter Agoraphobie leidet, sein Haus klinisch rein hält, nervöse Ticks entwickelt und sinnlose Rituale wie z.B. das mehrfache Öffnen und Schließen sämtlicher Türen pflegt. Hut ab vor Nicolas Cage, der diese Figur durchweg überzeugend verkörpert und Sympathie für den Kleinkriminellen weckt, der hin- und hergerissen ist zwischen der Verlockung des nächsten Coups und seiner neuen Verantwortung als Vater und Vorbild für Töchterchen Angela. In der Rolle des impulsiven Teenagers sorgt die hinreißende Alison Lohman für frischen Wind. Cage hat in ihr eine absolut ebenbürtige Partnerin, so dass es eine Freude ist, den beiden zuzusehen. Dass die Story gegen Ende eine sehr überraschende Wendung nimmt (Genaueres soll an dieser Stelle nicht verraten werden), mag den Film im Nachhinein stellenweise etwas unglaubwürdig erscheinen lassen – doch diesem Aspekt sollte man vielleicht nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Tricks ist eine überaus sehenswerte Kombination aus subtiler Gaunerkomödie, feinfühlig erzählter Vater-Tochter-Geschichte und intensiver Charakterstudie eines sympathischen Zwangsneurotikers.

Die DVD bietet neben einem Audiokommentar mit u.a. Ridley Scott und dem US-Kinotrailer eine insgesamt mehr als einstündige Dokumentation in drei Teilen (Pre-Production, Production, Post-Production), die viel über die Arbeit des Regisseurs verrät. Das angenehm klare Bild kann die sterile Atmosphäre durch kühle Farben angemessen transportieren, auch der Ton hinterlässt einen sauberen Gesamteindruck.

 

Ninas Filmwertung

Souverän inszeniertes Gaunerstück mit trickreichem Twist.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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