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Jeanne du Barry

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Jeanne du Barry – Die Favoritin des Königs

Jeanne du Barry

Frankreich 2023

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 117 Min.

Vertrieb: Alamode Film

VÖ-Datum: 07.12.2023

Filmzine-Review vom 04.12.2023

Frankreich, 18. Jahrhundert. Die schöne Jeanne Vaubernier (Maïwenn), die aus einfachen Verhältnissen stammt, ist in erlesenen Kreisen zur begehrten Kurtisane aufgestiegen. Als der Graf du Barry auf sie aufmerksam wird, holt er sie an seine Seite, denn er plant, sie König Ludwig XV (Johnny Depp) als Maitresse zu vermitteln, um seinen Einfluss am Hof zu vergrößern. Tatsächlich verguckt sich der König in Jeanne und sie zieht zum Entsetzen des Hofstaats in Versailles ein. Von da an sind die beiden leidenschaftlich Verliebten nahezu unzertrennlich. Ihre märchenhafte Liebe soll bis an ihr Ende andauern…

Kostümfilme…? Puuh. Wenn, dann gern wie bei Sofia Coppolas Marie Antoinette oder Yorgos Lanthimos‘ The Favourite. Jeanne du Barry fällt zwar nicht ganz in die schrill-schräge Kategorie der genannten Werke, aber Regisseurin Maïwenn, die hier auch die Hauptrolle übernimmt, dürfte sich unter anderem an Kubricks Barry Lyndon orientiert haben und legt daher kein gewöhnliches Historiendrama vor, sondern eine fulminante Amour Fou mit Pretty-Woman-Anleihen. Und Johnny Depp wäre nicht Johnny Depp, wenn er dem abgehalfterten König nicht seinen selbstironischen Stempel aufdrücken würde. Dass dieser sich selbst und das Leben zu Hofe nicht allzu ernst nimmt, zeigt sich gleich nach der ersten gemeinsamen Nacht, als er seine neue Maitresse durch einen venezianischen Spiegel die tägliche Aufwach-Zeremonie beobachten lässt, bei der ihm jeden Morgen aufs Neue seine eigenen Töchter vorgestellt werden und der Leibarzt einen prüfenden Schluck Urin nimmt. Jeanne stellt das Schlossleben gehörig auf den Kopf: Sie weigert sich, Perücken zu tragen, ignoriert die Gepflogenheiten, die sie für lächerlich hält (dem König nicht den Rücken zuzuwenden, sondern sich rückwärtstrippelnd zu entfernen), macht sich einen Spaß daraus, auch mal Hosen zu tragen, und fördert Künstler. Allerdings werden diese Errungenschaften lediglich etwas distanziert von einer Erzählstimme aus dem Off vorgetragen. Effektiver wäre es gewesen, diese Schritte wirklich aus Jeannes Perspektive erlebbar zu machen. Dass sich Maïwenn und Johnny Depp privat hervorragend verstehen, überträgt sich auch auf den Film, denn die Chemie zwischen den beiden ist phänomenal.

Mehr darüber erzählen sie in einem Interview, das die beiden in Cannes gegeben haben, wo Jeanne du Barry als Eröffnungsfilm lief. Während die Fans minutenlang Standing Ovations klatschten, fielen die Kritiken eher verhalten aus.

 

Blu-ray Extras:

    • Cannes-Interviews: Maïwenn und Johnny Depp (10 min)
    • Dt. Kinotrailer zum Film
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Kein gewöhnliches Historiendrama, sondern eine pompöse Amour Fou mit Pretty-Woman-Anleihen und einem harmonisch agierenden Protagonisten-Duo.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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