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Karaoke – Ein ungleiches Paar

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Karaoke – Ein ungleiches Paar

Karaoké

Frankreich 2024

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 90 Min.

Vertrieb: LEONINE

VÖ-Datum: 29.11.2024

Filmzine-Review vom 26.11.2024

Nach einer öffentlichen Entgleisung unter Alkoholeinfluss verliert die gefeierte Opernsängerin Bénédicte (Michèle Laroque) ihr Engagement an der Pariser Oper. Ausgerechnet die Hotelfachkraft Fatou (Claudia Tagbo), die tagtäglich die Hotelsuite von Madame reinigt, hilft der gestrandeten Diva aus der Klemme. Und so kommt die Grand Dame in dem bescheidenen Einfamilienhaus weit, weit draußen in der Vorstadt unter, dessen Zustand aus Geld-, Zeit und Talentmangel seit Jahren einer Baustelle gleicht. Fatou indes freut sich über den neuen Hausgast, denn sie erhofft sich mithilfe von Bénédicte den Sieg beim Karaokewettbewerb und damit ein Ticket für das Finale in Tokyo…

Französische Buddy-Komödien, in denen das Schicksal betuchte Weiße und mittelständische Schwarze zusammenwirft und diese anschließend ziemlich beste Freunde werden, kennt man ja. Und so lebt auch das Frauen-Duo in Karaoke von der Gegensätzlichkeit der Protagonistinnen. Bénédicte schwebt in ihrer elitären Opern-Bubble mit eleganten Roben, teuren Accessoires und einer Entourage, die ihr jeden Wunsch von den Augen abliest. Ihr geht nichts über Chopin und Mozart, mit „Variété-Kunst“, wie sie es nennt, also Chanson, Schlager, Pop oder Rap, kann sie rein gar nichts anfangen. Die impulsive Fatou hingegen, die neben ihrem stressigen Job im Hotel, für den sie täglich weit pendelt, auch noch zwei Töchter zu versorgen hat und mit ihrem Mann in einer Art Lebensprojekt ein kleines Häuschen renoviert, lebt auf eine ganz andere Art und Weise für die Musik. Sie singt leidenschaftlich gern (und schlecht) Karaoke und findet darin Bestätigung und eine Ausflucht aus dem Alltag. Es kommt wie es kommen muss: Die beiden Frauen arrangieren sich, bereichern sich, lernen von einander und finden darüber eine unerwartete Freundschaft. Gespickt ist die Komödie mit einigen Musiknummern, die hierzulande vielleicht nicht ganz so bekannt sind (aber Abba ist auch dabei), und im Rahmen derer sich die beiden Interpretinnen immer mehr annähern, besser harmonieren und schließlich den perfekten Song für sich finden, der ihre Beziehung mehr als treffend beschreibt. So vorhersehbar das Skript sein mag, die leichtfüßige Sing-Komödie ist ein kurzweiliger Gute-Laune-Zeitvertreib, der von der tollen Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen profitiert. Claudia Tagbo, die mit einer ansteckenden, irren Lache gesegnet ist, verkörpert glücklicherweise keine unbedarfte Unterschichtenfrau, sondern eine gebildete, humorvolle und zielstrebige Mutter, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Michèle Laroque bildet dazu den ruhigen Gegenpol, findet sich sympathischerweise schnell in ihr neues Umfeld ein und springt sogar mit ein, wenn Not am Mann ist. Für einen vorweihnachtlichen Mädelsabend mit Glühwein und anschließender Karaoke-Session absolut zu empfehlen!

 

DVD Extras:

    • Dt. Trailer zum Film
    • Trailer zu 2 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Kurzweilige Feelgood-Buddykomödie mit zwei charmanten Protagonistinnen, die über die Musik eine unerwartete Freundschaft schließen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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