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Life

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Life

GB 2020

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 360 Min.

Vertrieb: Polyband

VÖ-Datum: 30.06.2023

Filmzine-Review vom 26.06.2023

Ein Vier-Parteien-Haus in Manchester. Vermieterin Gail (Alison Steadman) wird plötzlich bewusst, dass sie die letzten 50 Jahre damit verbracht hat, es ihrem überheblichen Ehemann recht zu machen und sich dabei selbst vergessen hat. Ihre Mieterin Belle versucht nach einer gescheiterten Ehe wieder auf die Füße zu kommen, muss sich aber nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester plötzlich um ihre pubertierende Nichte Maya kümmern. In der Wohnung gegenüber ist gerade Nachwuchs auf die Welt gekommen: Mutter Hannah (Melissa Johns) hat in Liam (Joshua James) einen zuverlässigen, aber wenig liebevollen oder gar sympathischen Partner gefunden, der bereit ist, das Kind, das bei einem One-Night-Stand mit Andy (Calvin Demba) entstanden ist, mit ihr großzuziehen. Im Dachgeschoss trauert David um seine verstorbene Frau, die offenbar ein großes Geheimnis hatte…

Die BBC-Miniserie mit dem wenig originellen Namen Life erzählt vier unterschiedliche Geschichten, die unabhängig voneinander funktionieren, aber durch die Ansiedlung im selben Wohnhaus immer wieder Berührungspunkte und Überschneidungen haben. Ihnen gemein sind die zwischenmenschlichen Krisen- oder Konfliktsituationen, in denen die Figuren stecken und die es mit möglichst wenig Kollateralschäden zu lösen gilt. Oft plätschern die Storylines ein wenig vor sich hin, doch sie sind immer nachvollziehbar und zutiefst menschlich. Niemand hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, keiner ist perfekt, alle haben ihr Päckchen zu tragen. Als Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist der Plot um Gail wohl derjenige, der die Zuschauer am meisten bewegen dürfte. Sie steht vor der schwierigen Entscheidung, endlich ihr eigenes Leben leben zu dürfen oder bei ihrem Mann zu bleiben, der nach einer Krebsdiagnose nur noch wenige Monate zu leben hat. Alison Steadmans Blicke sprechen hier auch in den nonverbalen Szenen Bände. Lediglich die Geschichte um David und seine verstorbene Frau wirkt arg konstruiert, insgesamt ist die BBC-Produktion aber angenehm zurückgenommen und glaubwürdig unterwegs und findet zum Finale der sechs einstündigen Folgen eine versöhnliche Auflösung für alle Beteiligten.

 

Folgen: Disc 1: Folge 1–3, Disc 2: Folge 4–6

DVD Extras:

    • Verbindungen (3 min)
    • Vom Skript auf den Bildschirm (4 min)
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Vier durch und durch menschliche Beziehungskisten in BBC-Qualität – flüssig erzählt und souverän gespielt.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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